Auf einmal ist der Stress fast weg und ein paar ruhigere Wochen liegen vor uns. Wir laufen stundenlang am Bosporus entlang und lassen uns den Kopf frei wehen. Bis die Frage aufkommt: “Was macht ihr nach Istanbul?” und wir alle feststellen, dass wir diese Stadt lieben, aber uns ein Bis-dass-der-Tod-uns-scheidet doch nicht vorstellen können. Dass wir gerne hier sind, langsam die Stadt zu verstehen gelernt haben, sie lieben und Teile von ihr hassen. Dass wir hiernach überall hingehen können, denn wer in Istanbul überlegt, kann überall leben. Aber wo das ist, das Hiernach, das weiß keiner von uns. Ich bin froh, dass ich bis 2016 einen Arbeitsvertrag habe, so dass ich meine Entscheidung noch weit hinauszögern kann. Aber ich weiß auch, dass ich wohl nicht nach Deutschland zurückgehen werde. Nicht weil ich das Land nicht mag, sondern weil ich mich dort als Lehrer eingeschränkt fühle und weil Zurückgehen immer schwer ist. Wie kann man denn einfach in sein altes Leben zurückkehren, nachdem man in Istanbul gelebt hat? Zum Glück verstehen mich meine Freunde. Denn, wenn man sich auf Istanbul so richtig einlässt, verändert man sich automatisch und kann nicht mehr in die Vergangenheit. Die Zukunft ist für uns alle noch im Nebel. Aber das Jetzt, das fühlt sich richtig gut an!
P.s. Morgen antworte ich auf eure vielen lieben Kommentare, ich habe das Wochenende bei dem Frühlingswetter nur lieber draußen als vorm Computer verbracht 🙂
|Gesehen| Doctor’s Diary, Doc meets Dorf, About time
|Gelesen| “Bakschisch”, Klassenarbeiten
|Gehört| Die drei ???, Max Herre, Gleis 8, Brian McFadden, Nik & Jay
|Getan| gearbeitet, mit Freunden in Sariyer am Bosporus spazieren gegangen, mit einer neuen Freundin Kaffee getrunken
|Gegessen| Rosenkohlauflauf, Nohut, Steak, Hühnchenspieße, Islak Hamburger (= Feuchter Hamburger)
|Getrunken| Café Latte, weißen Tee, Cappucino, Wasser, Weißwein, heiße Schokolade
|Gedacht| Mit der Aussicht auf Kaffee kriegt mich echt jeder zu einem Treffen.
|Gefreut| weil die Woche richtig gut lief
|Gelacht| als der Kater sich heute früh auf mich gesetzt hat und so nah kam, dass ich seinen Atem im Gesicht spüren konnte
|Geärgert| weil ich immer noch auf ein Weihnachtsgeschenk warte und inzwischen glaube, dass es einfach nicht existiert
|Gewünscht| eine ganz warme lange Winterjacke für die Ferien
|Gekauft| ein paar Sachen im Mango Outlet (zwei Röcke, ein Shirt, eine Strickjacke), zwei Flormar-Nagellacke, ein paar Backzutaten
|Geklickt| viel whatsapp, instagram, Blogs, youtube
Mein perfekter Samstag: Nach meinem großen Frühstück (Brot, Schinken, Lauch, Tomate und ein Ei im Ofen gebacken) sind wir an den Bosporus gefahren und stundenlang spazieren gegangen.
Canavar schlief besonders gerne und das überall in der Wohnung: auf den Handtüchern links und rechts auf meinen Beinen.
© janavar
In zwei Jahren kann viel passieren. Wenn mich Italien eins gelehrt hat, dann: bloß nicht zu früh zu viele Gedanken oder gar Pläne machen! 😉
Da klingt Italien eigentlich sehr wie die Türkei! Aber manchmal kommt mein kleines deutsches Ich hervor und schreit, dass endlich etwas planen will 😀