Bisher dachte ich immer, ich möge Berge überhaupt nicht. Jeden Urlaub wollte ich unbedingt am Meer verbringen, denn ich liege viel lieber am Strand und plansche im warmen Wasser als stundenlang zu wandern. Ich bin auch kein Fan von praktischen Dingen wie Funktionsunterwäsche, Funktionsjacken, klobigen Wanderschuhen, Taschenmessern mit hundert Überraschungsraffinessen oder Wurfzelten und Armeeschlafsäcken. Nein, ich finde Funktionssachen sogar ziemlich hässlich, ich liebe schöne Schuhe, ich breche mir grundsätzlich meine sowieso kurzen Nägel beim Öffnen von Taschenmessern ab und morgens um vier wache ich immer vor lauter Frieren beim Zelten auf.
Daher hatte ich allen Bergen abgeschworen – bis ich in die Südtürkei kam. Während ich am Meer liege, erstreckt sich hinter mir das Taurusgebirge bzw. die unzähligen Berge teilen die Küste in so viele wunderschöne kleine Buchten. Ich muss dort zum Glück auch nicht zelten, sondern kann in einem Hotel wohnen und aus dem Fenster auf die grünen Berge gucken.
Was leider für mich auch nicht geht, obwohl ich die Idee mal als sehr romantisch erachtet habe, sind die berühmten Baumhäuser in Olympos – bis ich gesehen habe, dass sie keine richtigen Bäder haben. Hey, ich brauche nicht so viel Luxus, aber eine anständige Toilette ist mein Minimum. So war ich schon als ganz kleines Mädchen, die Hecke war nie gut genug für mich. Zum Glück gibt es aber genug Abenteurer auf dieser Welt, die gerne in den Baumhäusern in dem kleinen Ort Olympos schlafen.
Ich hingegen habe einfach die Schönheit des Ortes genossen, als wir im Oktober dort waren. Wir sind durch das Tal des antiken Olympos spaziert und haben die wenigen Ruinen in der unglaublich schönen Landschaft beguckt. Das Beste: man gelangt auch wieder direkt zum Strand. Das war bei dem Regenwetter, das wir hatten, zwar ein wenig schwierig, weil man auf einem wirklich sehr schmalen Pfad direkt am Fluss balancieren musste, aber ich bin nur mit einem Fuß im Wasser gelandet und das auch erst auf dem Rückweg.
Für mich ist dieses kleine Stück Küste so zauberhaft, dass an jeder Ecke sofort Piraten hervorspringen könnten. Für Filmdrehs dürfte es definitiv geeignet sein. In diesem Moment konnte mich auch der Regen nicht stören, obwohl wir dann am Ende doch davon abgesehen haben, auf der anderen Seite des Flusses noch die antiken Reste z.B. eines römischen Bads zu besuchen.
Dass es so viele Touristen nach Olympos zieht, kann ich nun vollkommen nachvollziehen. Wenn ihr den Ort mit dem Auto besucht, solltet ihr unbedingt oben an der Hauptstraße noch einmal tanken. Ich sage das nur deshalb, weil mein Papa und der Lieblingsmensch den ganzen Tag ganz genau unseren Benzinverbrauch kalkuliert hatten und trotz ihrer Überzeugung dann feststellten, dass wir es eventuell die vielen Serpentinen nicht mehr hinauf bis zur Schnellstraße schaffen könnten – natürlich gibt es in ganz Olympos keine Tankstelle. Aber wir haben es am Ende zum Glück doch noch geschafft.
Ich hoffe, euch gefallen die vielen Bilder auch – ich konnte mich leider nicht für weniger entscheiden.
© janavar
Und Jana wo ist jetzt ein Bild von dir in Wanderschuhen???? Ich hätte so gern mal eines gesehen- kann´s mir nicht vorstellen, ehrlich gesagt ;-).
Liebe Weihnachtsgrüße aus Rostock
Sieht super aus <3
http://www.lebeberlin.net
Tolle Fotos! Ich finde das Zelten auch ganz schrecklich. Selbst am Meer… 🙂