Am Montag bin ich mit einem ziemlich großen Teil meiner Schule nach Gallipoli gefahren, eine Halbinsel in Thrakien, auf der eine riesige Schlacht im Ersten Weltkrieg stattfand. Dort kämpfte das Osmanische Reich gegen das Britische Weltreich und Frankreich. 100.000 Soldaten starben, über 250.000 wurden verletzt. Meine Schule fährt jedes Jahr am 18. Mai nach Gallipoli, weil sich 1915 der gesamte Abschlussjahrgang freiwillig zur Armee meldete und alle gemeinsam in einem Bombenangriff in der Nacht zum 19. Mai 1915 um 3.30 Uhr getötet wurden. In der Nacht findet daher eine Gedenkfeier statt, die in diesem Jahr zum 100. Jahrestag mit einem klassischen Konzert besonders begangen wurde. Am Dienstag haben wir außerdem viele Friedhöfe und Gedenkstätten auf der Halbinsel besucht (ja, Schlaf war da kaum drin und ich hing auch am Mittwoch noch durch). Es ist heute kaum vorzustellen und sehr erschreckend, dass dort 900.000 Soldaten gleichzeitig gekämpft haben, wo heute wunderschöne Natur ist.
Zum Thema hat Russell Crowe den Film “Water Diviner” (“Das Versprechen eines Lebens”) gedreht, denn für das Britische Reich kämpften vor allem australische und neuseeländische Soldaten in Gallipoli. Der Film lief schon im Winter in den türkischen Kinos, ist aber vor zwei Wochen erst in die deutschen Kinos gekommen. Es geht um den Australier Joshua Corner, der in die Türkei reist, um seine drei Söhne zu suchen, die seit der Schlacht von Gallipoli als verschollen gelten. Ich fand den Film ungemein beeindruckend, weil er das Schicksal einer Familie mit der türkischen Geschichte verknüpft. Wenn ihr das Polizeipräsidium seht: das ist das Gebäude meiner Schule heute. Ohne Taschentücher solltet ihr den Film auf gar keinen Fall gucken.
On Monday I went with quite a big part of my school to Gallipoli, a peninsula in Thrace where a huge battle took place during the First World War. There the Ottoman Empire fought against the British Empire and France. 100,000 soldiers died, more than 250,000 were wounded. Every year on 18 May my school goes to Gallipoli because in 1915 the whole graduation year voluntarily joined the army. In the night of 19 May 1915 at 3.30 a.m. they were all killed together in a bomb attack. Therefore, every year during this night a memorial takes place. This year there was a special one since it’s been 100 years. There also was a concert. On Tuesday we also visited many graveyards and memorial sites on the peninsula (yes, I hardly slept and was still tired on Wednesday). Today it is difficult to imagine and really terrifying that 900,000 soldiers were fighting there at the same time. Today there is a beautiful, unspoiled countryside.
Russell Crowe made a movie about this topic, “The Water Diviner” because mainly Australian and New Zealand soldiers fought for the British Empire in Gallipoli. The movie was in Turkish cinemas in winter. It is about the Australian Joshua Corner, who travels to Turkey in order to find his three sons. They have been missing since the Battle of Gallipoli. I found the movie very impressive because it connects one family’s fate with Turkish history. When you see the police headquarters: that is the building of my school today. Have enough handkerchiefs ready if you want to watch the movie.
© Janavar
Welch’ traurige Geschichte! Das ist wirklich berührend und nur verständlich, dass Deine Schule in jedem Jahr daran erinnert. Ich werde mir den Film ansehen, wenn er im TV ausgestrahlt wird.