Als ich etwa zehn war, wollte ich unbedingt Detektiv werden. Abgesehen von den gesammelten Lupen, Tipps zum Fingerabdrucknehmen usw. aus sämtlichen Micky Maus-Heften hatte meine beste Freundin die Ehre, mit mir durch sämtliche Sträucher in unserem Dorf zu kriechen. In unseren sogenannten Tobehosen. Allerdings hatten wir ein großes Problem: in unserem kleinen Dorf in der Mitte Mecklenburgs passierte einfach nichts. Gar nichts. Kein Diebstahl, keine Entführung, kein Abenteuer. Irgendwie hat unsere Fantasie aber ausgereicht, um mehrere Jahre die Verrückten zu sein, die durchs Gebüsch krochen.
Daneben habe ich sämtliche Enid Blyton-Romane verschlungen, wobei mein Liebling bis heute die Abenteuer-Serie ist. Ich habe damals auch eigene Geschichten geschrieben. In denen gab es für gewöhnlich ebenfalls vier Kinder und einen Papagei und Abenteuer, die aber nach spätestens zwanzig handgeschriebenen Seiten ins Leere führten. Ich wollte auch unbedingt einen Papagei haben, zumindest bis meine Freundin und ihre Geschwister einen Wellensittich bekamen und ich feststellte, dass ich Vögel doch nicht so toll finde, weil man mit denen nicht kuscheln kann, sie höchstens mal herumfliegen und dann alles anknabbern und ohne Kontrolle kacken (ich habe gerade zehn Minuten lang versucht, ein schöneres Synonym zu finden, aber für Vögel gibt es kein passenderes Verb meiner Meinung nach).
Inzwischen habe ich mich auch gegen den Beruf des Detektivs entschieden, obwohl ich zugeben muss, dass ich die Werbeanzeige des BND im damaligen Studienführer (etwa 2001 oder 2002) sehr ansprechend fand – die versprachen Aufregung, Abenteuer, Action. Meine Tobehosen habe ich auch aussortiert. Mittlerweile unterscheide ich nicht mehr zwischen guter Kleidung und der alten, die ich noch draußen abtragen könnte. Ich möchte meine Klamotten nicht einteilen oder gar diskriminieren. Außerdem habe ich so viele, dass ich sie eher aussortiere, bevor sie völlig abgetragen sind.
In Kappadokien, wo diese Fotos entstanden sind, bin ich sehr viel draußen herumgelaufen. Weil das Wetter endlich schön war, habe ich einige meiner Lieblingssachen angezogen, die blaue Mavi-Jeans und darüber das weiße Mango-Kleid vom letzten Sommer. Mit dieser Kombi fühle ich mich wohl und finde sie passend für den Frühling.
Als ich durch die vielen Höhlen und auch unterirdischen Städte [hier] gekrochen bin, hat mich das sehr an die Abenteuer in den Enid Blyton-Büchern erinnert. Dort entdecken die Kinder oft Höhlen und darin Schmuggler oder deren Diebesgut oder Schätze. In Kappadokien sind die Höhlen und Täler natürlich längst abgesucht und daher leer abgesehen von Wandmalereien, aber dennoch habe ich mich ein bisschen wie z.B. im “Tal der Abenteuer” gefühlt. Nur dass ich genug Essen hatte und ein Auto, mit dem ich nach Belieben weiterfahren konnte. Da ich so ein Fan von Enid Blyton bin, behalte ich natürlich auch alle Bücher, die ich von ihr besitze. Der Großteil steht allerdings noch bei meinen Eltern. Die meisten Bände haben wir auf Flohmärkten gesucht, wobei ich versuche, mich dabei auf die Abenteuer-, die Fünf Freunde-, die Geheimnis um- und die Dolly-Serien so gut es geht zu beschränken.
Habt ihr auch Kinderbücher, von denen ihr euch auf keinen Fall trennen könnt?
When I was about ten years old, I badly wanted to become a detective. Besides my collected magnifiers, advice how to secure fingerprints etc. from Mickey Mouse magazines, my best friend had the honor to crawl with me through the bushes in our village. In playwear. But we had one big problem: in our village in the middle of nowhere in Mecklenburg nothing ever happened. Nothing at all. No theft, no kidnapping, no adventure. Somehow our fantasy was still huge enough to stay the crazy ones crawling through the bushes for several years.
Besides, I binge-read all Enid Blyton novels. My favorite until today has been the Adventure series. I then even wrote my own stories. In those there usually also were four kids and a parrot and an adventure. But those stories came to nothing after about twenty handwritten pages maximum. I also really wanted to have a parrot, at least until my friend and her family got a budgie and I realized that I actually don’t like birds very much. You cannot cuddle them, they only sometimes fly around a bit, but then they nibble at everything and they poop without control.
Meanwhile I also decided against becoming a detective, although I must admit that the German Federal Intelligence Service’s add in a book about choosing the right profession from about 2001 or 2002 appealed to me. They promised excitement, adventures and action. I also gave away my playwear. By now, I don’t distinguish between good clothes and the old ones I only want to wear out. I don’t want to categorize my clothes or even discriminate them. Besides, I have so many that I rather give them away before wearing them out.
In Cappadocia, where I took these photos, I spent most of the time outside. Because the weather was so great, I wore some of my favorite stuff, like these blue Mavi jeans and the white Mango dress from last summer. I feel comfortable in this mix and like it especially in spring.
Visiting all these caves and the underground cities [here] reminded me very much of the adventures in Enid Blyton’s books. There kids often discover caves, and in these smugglers or their stolen goods or treasures. In Cappadocia the caves and valleys of course have long been searched and there is nothing really left except for mural paintings. But I still felt a bit like in “The Valley of Adventure”. Only I had enough food and a car to drive somewhere else if I wanted to. Since I am such a big Enid Blyton fan, I naturally keep all her books. Most of them are still at my parents. We’ve found most volumes on flea markets. I really try to narrow my collection down to the Adventure, Famous Five, Mystery of and Malory Towers series.
Do you also own children’s books you cannot part with?
Dress: Mango (old)
Black top: Primark (old)
Jeans: Mavi
Earrings: Sixx (old)
© Janavar
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