… ist übrigens ein Gedicht von Oswald von Wolkenstein (* um 1376, † 1445).
Eines der wichtigsten Ergebnisse dieser Sommerferien ist wohl, dass mir Baden-Württemberg (oder zumindest die Ecke hier in und um Mannheim herum) richtig gut gefällt und ich mir gut vorstellen kann, hier in einigen Jahren zu leben und zu arbeiten. Das liegt zum Einen daran, dass es so multikulturell ist, ich höre hier fast so viel Türkisch wie sonst in Istanbul und finde schon ziemlich lustig, wenn Leute alle zwei Wörter zwischen Türkisch und Deutsch hin- und herswitchen – auch wenn ich dann überhaupt nichts verstehe. Zum Anderen sprechen die meisten Menschen hier ganz gutes Hochdeutsch und scheinen so entspannt, obwohl das natürlich auch am Sommer liegen könnte. Schließlich sind die Städte hier sehr hübsch. Das Zentrum von Mannheim wurde als Residenzstadt auf dem Reißbrett geplant und deshalb heißen die langen, geraden Straßen hier Quadrate, die lustige Namen wie R5 oder Q8 haben (alles natürlich mit System).
Gestern Nachmittag haben wir spontan einen Ausflug nach Heidelberg unternommen, eine Stadt, die man von Mannheim in 20 Minuten mit der S-Bahn erreichen kann. Ich muss ehrlich sagen, dass mir Heidelberg sogar noch besser als Mannheim gefallen hat (und ich versuche nicht mehr an die enorm hohen Mietpreise in den Schaufenstern der Banken und Makler zu denken).
Warum habe ich mich ein bisschen in Heidelberg verknallt?
1. Es gibt ein Schloss. Wir sind über 300 Stufen nach oben gestiegen (bzw. mein Freund ist gesprungen und ich habe mich ätzend und keuchend nach oben geschleppt) und hatten von dort eine fantastische Aussicht auf die Stadt und die grünen Berge darum herum. Das Schloss selbst ist nur noch in Teilen erhalten, aber es gibt viele, viele Details zu entdecken und hübsche Parkflächen. Ganz Faule können auch mit einer Bergbahn nach oben fahren, aber weil das für meinen Freund nicht in Frage kam, wollte ich keinen so schlechten Eindruck bei ihm hinterlassen und habe mich schweren Herzens auch für die Treppen entschieden.
2. Es gibt so viele kleine Restaurants und Kneipen in historischen Gebäuden und mit so süßen Namen wie “Zum Goldenen Schaf” oder “Zum Seppl”. Wir haben am Ende unseres Rundgangs durch die Altstadt auch eine Abendessenpause gemacht und ich habe leckeren Schweinebraten mit Semmelknödel gegessen, mmmhhhh! Überhaupt ist die Fußgängerzone riesig und durch die vielen alten Gebäude so so schön. Das erinnert mich an meine Vorstellung von Märchenstädten aus dem Mittelalter.
3. Die Leute waren auch in Heidelberg total entspannt, aber auch sehr lebendig. In der Fußgängerzone gibt es alle bekannten Shops und ich habe voller Neid “Jokers” und einen “Idee-Shop” gesehen. Außerdem gibt es eine alte Neckarbrücke, wo sich die Touristen zentrieren. Die Einheimischen schienen mir auch wieder multikulturell, zudem halten sie offenbar viele süße Kleinhunde, wie <3 Mopse <3. Und nochmal: Heidelberg liegt im Tal und ist von ganz grünen Bergen umgeben – wie auch in Irland entspannt mich der Anblick von so viel Grün sofort.
Mit dem Wetter hatten wir auch absolutes Glück. Obwohl schlechtes Wetter vorhergesagt war, hat es erst ab 18 Uhr kleine Schauer gegeben. Der Ausflug hat sich definitiv gelohnt und die Mühen des Zum-Schloss-Steigens habe ich inzwischen auch verdrängt :-). Und ein bisschen hoffe ich, dass das Bundesland seine Ankündigung nicht wahr macht und in den nächsten Jahren vielleicht wenigstens hier in der Kurpfalz (oder auch “Metropolregion Rhein-Neckar”) doch wieder ein paar Lehrer einstellt, anstatt 10.000 Stellen abzubauen.
© janavar
Ich hätten bei der Treppenbesteigung auch geschnauft 😉
Zum Glück, ich hatte das Gefühl, ich war die einzige 🙂 So ein Sommer ganz ohne Sport macht sich bei mir doch deutlich bemerkbar
ich glaub ich schreibs auch mal auf meine reiseliste 😉
Lohnt sich auf jeden Fall!