Besuch auf dem Großen Basar

Wenn man in Istanbul ist, ist es einfach ein Muss, auf den Großen Basar zu gehen, wo sich nicht nur immer noch die Istanbuler Börse befindet und wo sich Schaufenster mit Gold aneinanderreihen, sondern wo es ein riesiges Angebot an völlig verschiedenen Dingen bei etwa 3.000 Händlern gibt. Ich gehe etwa alle zwei Monate einmal auf den überdachten Großen Basar, der so groß ist, dass seine Gassen sogar Straßennamen haben. Inzwischen habe ich gelernt, den Händlern nicht ins Gesicht zu schauen und geschickt mit der Zunge zu schnalzen und dabei den Kopf leicht ruckartig nach oben zu bewegen, was “nein” bedeutet. Auch wenn ich ungern von den Händlern angesprochen werde und weiß, dass ich katastrophal beim Verhandeln bin, sehe ich mir gern die bunten Auslagen an. Es gibt die typischen handbemalten Teller und Schüsseln, hübsche Schachspiele mit Zinnfiguren, bunte Lampen, gelbgoldenen Schmuck, Tücher, Zubehör für den Hamambesuch, Teppiche, Faketaschen, Fakeschuhe … inzwischen gibt es im Großen Basar sogar eine MAC-Filiale, die ich aber nie besuche, weil ich es doch unpassend finde. Mein Lieblingsladen ist ein kleiner Schmuckladen namens “Stonebul”, wo es eine riesige Auswahl an hübschen, von der Firma selbst kreierten Schmuckstücken zu gemäßigten Preisen gibt. Außerdem sitze ich gern in einem der Cafés in der Basarmitte und beobachte die vielen Touristen. Nachdem ich mich mehrmals schon in dem 31.000 qm großen Gebäude aus dem 15. Jahrhundert verlaufen habe, wandele ich aber lieber auf den mir bekannten Pfaden.

Auf dem Dach des alten Basars wurde übrigens auch ein Teil des neusten James Bond-Films gedreht.

Das letzte Mal war ich vor etwa zwei Wochen mit meinen zwei Freundinnen, die aus Deutschland zu Besuch hier waren, auf dem Basar. Dabei sind die folgenden Bilder entstanden:

Mittlerweile gibt es einige Cafés in der Basarmitte, wo es sogar ordentlichen Kaffee nach westlicher Art gibt. Typischer wäre aber der Türkische Kaffee, zu dem man Lokum isst. Hinterher kann man dann noch den Kaffeesatz lesen :-).

Auf dem Basar findet wohl jeder ein passendes Souvenir. Ich mag die Lampen sehr, aber leider passen sie überhaupt nicht zu unserer Wohnungseinrichtung. Wie die Touristen die Lampen heil nach Hause transportieren würde ich schon gerne wissen.

Jetzt im Winter sind die Gassen am leersten, im Sommer kommt man vor dichtem Gedränge oft nicht voran. Einheimische sehe ich auf dem Basar allerdings selten, weil hier kaum Gebrauchsgegenstände verkauft werden. Außerdem sind die Preise zumeist gepfeffert und Handeln eigentlich Pflicht.

Sehr beliebt sind die bunten Tücher aus Kashmir, mit osmanischen Mustern und die Seidentücher aus Bursa.

© janavar

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4 thoughts on “Besuch auf dem Großen Basar”

    1. Ich habe eine Freundin, die so viele Schals hat, dass wir, wenn sie hier zu Besuch ist, kein Tuch mehr angucken dürfen 😀
      Aber ja, hier gibt es eine ganz tolle Auswahl an Schals. Mein Liebling ist ein Seidenschal mit osmanischem Blumenmuster.

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