Ihr Lieben, ich melde mich endlich aus Istanbul zurück. Die letzten 48 Stunden habe ich eigentlich fast nur mit Schlafen verbracht und fühle mich gerade trotzdem sehr gerädert. Trotzdem bin ich froh, wieder zu Hause zu sein, denn in meinen letzten vierundzwanzig Stunden in New York wusste ich nicht, ob die Stadt mich behalten oder so schnell wie möglich loswerden möchte. Ich habe mich gefühlt wie in Uzuners „Istanbullu“. Eine Stadt spielt mit den Menschen.
Es begann damit, dass keine meiner Bankkarten am Donnerstagabend auf einmal mehr funktionierte. Ich weiß nicht, wo das Problem lag, weil die Konten definitiv mehr als ausreichend gedeckt sind. Auf jeden Fall hatte ich nur noch wenige Dollar bar und leichte Panik. Am nächsten Morgen hatte der Lieblingsmensch nach einigem Hin und Her zum Glück eine Lösung.
Dafür stand etwas Neues an: die Warnung vor einem Schneesturm. Nicht vor irgendeinem, sondern einem „historic blizzard“. Nachdem ich mich an der Hotelrezeption erkundigt hatte, bin ich aber doch erstmal ins MET-Museum gefahren. Am Nachmittag erhielt ich dann eine SMS von Turkish Airlines. Auf Türkisch. Dafür gleich zweimal. Zum Glück gab es Wifi im Museum, so dass ich den Lieblingsmenschen bei seinem Abendbrot stören konnte. Der verstand die SMS und rief bei Turkish Airlines an, die meinen Flug von 23.15 Uhr auf 22.30 Uhr vorverlegt hatten.
Zur Sicherheit war ich dann schon um 18 Uhr am JFK-Flughafen, wo mir alle netten Flughafenarbeiter erzählten, dass sie nur wegen diesem Flug zur Schicht gekommen seien. Überhaupt fragten sie sich, ob Turkish Airlines vielleicht verrückt sei, denn alle anderen Flüge waren längst gestrichen und dieser Flug sollte ausgerechnet dann starten, als der Höhepunkt des Schneesturms erwartet wurde. In Boston durften zu dem Zeitpunkt zum Beispiel keine Autos mehr fahren. Es war daher sehr leer und ruhig im ganzen Terminal und ich ruhte mich aus, bis wir endlich ins Flugzeug durften. Übrigens dachte ich ja, dass die Amerikaner viel strenger wären, was das Gewicht der Koffer angeht, aber außer mir hatten alle Türken riesige Koffer und zum Teil sogar große Reisetaschen fürs Handgepäck oder neben Handtasche und Trolley noch einen extragroßen Karton.
Von meinem Fensterplatz aus konnte ich nur sehen, dass der Flugzeugflügel völlig eingeschneit war und dass irgendwo auf dem Flugplatz Lichter waren. Mehr war bei dem dichten Schneefall nicht erkennbar. Die Flügel wurden auch mindestens zweimal enteist, vielleicht auch mehr, ich habe aber zwischendurch schon eine Stunde geschlafen. Denn überhaupt auf die Startbahn gefahren sind wir natürlich nicht um 22.30 Uhr, sondern am Ende doch um 23.30 Uhr. Dafür war alles frei, die Startbahnen, die Landebahnen und der Luftraum sowieso. So sind wir tatsächlich als einziger Flug am Freitagabend/-nacht gestartet und nach Hause geflogen. Glück gehabt!
Jetzt sind die Ferien allerdings schon vorbei und es geht weiter mit dem ganz normalen Alltagswahnsinn 🙂
P.s. Von Schnee habe ich vorerst genug.
© janavar
Puh! Nachdem die Nachrichten selbst hier von dem Schneesturm in NY berichtet haben, habe ich mich schon bang gefragt, ob mit Dir alles in Ordnung sei. Aber es ist ja noch einmal alles gut gegangen. Ich denke, von den Erinnerungen an diese Reise kannst Du auf jeden Fall noch eine ganze Weile zehren. 🙂
Ich bin froh, wieder gut nach Hause gekommen zu sein. Die Bilder ab Sonnabend sahen nicht so schön aus.
Ihr bekommt auch noch ein paar Posts über New York zu lesen 🙂