Wenn der Sommer schonmal hier ist, muss ich ihn einfach ausnutzen. Leider gibt es in Istanbul selbst keine oder zumindest keine schönen Strände mit sauberem Wasser. Und wenn doch Istanbuler von den kleinen Felsen ins Marmarameer oder in den Bosporus springen, handelt es sich dabei ausschließlich um männliche Exemplare der Gattung Mensch. Aber zum Glück gibt es ja Alternativen, entweder in Form von Swimming Pools oder dem Schwarzen Meer.
Das Schwarze Meer liegt am nördlichen Ende des Bosporus und der dichteste Strand auf der europäischen Seite in Kilyos. Ich bin dieses Jahr zum ersten Mal dorthin gefahren, weil es mit der mittlerweile ausgebauten Metrostrecke vergleichsweise schnell geht:
- Fahre mit der Metro vom Taksimplatz bis zur Endehaltestelle Haciosman.
- Steige dort in den Bus nach Kilyos.
- Steige in Kilyos aus und folge den Leuten mit Strandtaschen.
- Zahle Eintritt und suche dir eine schöne Liege aus, bevor du ins Meer hüpfst.
Gut, die Fahrt dauert auch vom Taksim aus immer noch etwas über eine Stunde und für mich noch länger, weil ich erst einmal dorthin kommen muss. Aber dafür ist so ein Strandtag sehr günstig: Die Metro und der Bus kosten 2 TL (oder 1,75 TL mit Akbil), der Eintritt zum Strand ab 15 TL (oder ab 25 TL am Wochenende).
Mit Freunden habe ich zwei Beachclubs in Kilyos getestet. Zuerst denSolar Beach, zu dem man von der Bushaltestelle aus aber schon eine Weile läuft, mindestens 20 Minuten. Das Problem dort war, dass sie alle Taschen kontrollieren und Wasser sowie Essen abkassieren, was nirgends vorher angekündigt war. Wir hatten Glück, weil die Damen an der Kontrolle gerade diskutierten, ob es richtig war, den Gästen vor uns sogar ihre Simits abzunehmen.
Deshalb sind wir danach lieber zum ersten Strandabschnitt gegangen, wo niemand in die Taschen schaut. Am Nonstop Beach. Dort gibt es auch Umkleidkabinen, Toiletten und Duschen sowie einen Imbiss, dessen Preise durchschnittlich sind: Fischsandwich für 5 TL, ein Nescafé 3 TL. Wir hatten immer Glück und lagen direkt in der ersten Reihe zum Wasser unter bunten Sonnenschirmen. Je nach Windstärke hört man Musik, die zu den Gebetszeiten abgestellt wird. Am Nonstop Beach ist eine Grenze im Wasser und es gibt sogar gutgebautegebräunte Jungs mit Trillerpfeifen, die aufpassen, dass niemand von den starken Strudeln des Schwarzen Meers mitgerissen wird, oder einem auch mal den Sonnenschirm aufbauen. Im Moment ist das Wasser warm wie Badewanne, aber bei etwas Wind wie diese Woche macht es viel Spaß, in die Wellen zu springen oder von ihnen umgeworfen zu werden. Lustig ist auch immer wieder der Maisverkäufer, der sich durchaus mal zu Gesangs- oder Tanzeinlagen hinreißen lässt.
Und wenn man abends (alle Beachclubs in Kilyos sind von 10 bis 18 Uhr geöffnet) nach Hause fährt, hat man hoffentlich keinen Sonnenbrand erwischt (LSF 25 ist absolutes Minimum für durchschnittliche deutsche Haut) wie einige andere krebsrote Strandgäste (interessanterweise meistens deutsche oder englische Erasmusstudenten).
Für einen Tag in Kilyos ab Taksim müsst ihr etwa 25 Lira einplanen, vorausgesetzt ihr bringt Getränke und kleine Snacks schon mit (Wasser und Poğaça kann man zu normalen Preisen gut in den kleinen Läden in Kilyos selbst kaufen).
© janavar
Interessanter Bericht – schöne Fotos.
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