Nach dem Artemistempel und dem Gymnasium zeige ich heute den letzten Teil der Sehenswürdigkeiten von Sardes in der Nähe von Izmir: die Synagoge.
Entdeckt wurde die Synagoge, die sich direkt neben dem Gymnasium befindet und ursprünglich vielleicht eine öffentliche, römische Basilika war, erst 1962 bei Ausgrabungen und zählt seitdem zu den am besten erhaltenen antiken Synagogen außerhalb Palästinas.
Die Synagoge wurde im 4. oder 6. Jahrhundert erbaut – der genaue Zeitpunkt ist nicht gewiss, weil die Mosaike aus dem 6. Jahrhundert sind, darunter aber Münzen aus dem 4. Jahrhundert gefunden wurden.
Ursprünglich war die Synagoge 120 m lang und 18 m breit und wie eine Basilika aufgebaut: es gab eine Zentralhalle sowie eine Apsis. Die Wände waren mit Marmor verkleidet. Das alles ist wieder ein Zeichen für den damaligen Reichtum der Stadt. Bis zu 1.000 Menschen konnten in der Synagoge Platz finden.
An verschiedenen Stellen, wie z.B. in den Mosaiken gibt es griechische und hebräische Inschriften, durch die das Gebäude als Synagoge identifiziert wurde.
Heute kann man den Aufbau der Synagoge immer noch sehr gut erkennen. Überall gibt es tolle Mosaiken auf dem Fußboden, einen altarähnlichen Tisch und viele andere Details. Bei der Restaurierung wurde versucht, die Synagoge zu wiederherzustellen, wie sie bei ihrer Zerstörung im Jahre 611 ausgesehen hat, als die Sassaniden Sardes eroberten.
Auch wenn ich mich wiederhole: es lohnt sich 100 %, Sardes, das heute Sart heißt, zu besuchen. Wenn ihr einmal in Izmir seid, leiht euch ein Auto aus und fahrt die 90 km zu diesem kleinen Dorf, das heute ohne Auto schwer zu erreichen ist, das heute ganz schläfrig darliegt, aber einst die mächtige Hauptstadt des Königreichs Lydien, dann Sitz eines Gerichtsbezirks der römischen Provinz Asia und schließlich Haupstadt und Bischofssitz der Provinz Lydia war.
© Janavar
Fantastisch!!!
Danke 🙂