Am Sonnabend war das Wetter in Istanbul so wunderbar – wie ein deutscher Frühling – dass ich mit drei Freunden spontan den Bosporus hoch nach Sariyer gefahren. Denn je nördlicher man am Bosporus ist, umso weniger Menschen laufen dort herum und umso prächtiger werden auch die alten Holzhäuser. Wir haben also die Metro nach Haciosman genommen und dann den Bus Richtung Kilyos, um schließlich im Stadtteil Sariyer auszusteigen. Dort gibt es eine schöne breite Uferpromenade, auf der man ewig lange, naja zumindest einige Stunden lang am Bosporus entlang laufen kann. In der Ferne kann man die Mündung zum Schwarzen Meer sehen, leider inzwischen aber auch die riesige Baustelle der dritten Bosporusbrücke. Das Wetter war tatsächlich so toll, dass wir draußen sitzen und Kaffee bzw. Tee trinken konnten – ohne Mütze und Handschuhe. Auch für Istanbul ist das nicht üblich im Januar. Aber ich möchte mich auf keinen Fall beschweren. Einziges Manko: die Sicht war etwas diesig, was bei warmen Temperaturen fast immer der Fall ist. In diesem Winter gibt es nur sehr wenige richtig klare Bosporustage, weil es einfach nicht kalt genug dafür ist. Nur wie gesagt, ich beschwere mich gar nicht, denn ich erinnere mich immer noch sehr gut an meinen ersten Winter in Istanbul, der von Anfang Oktober bis Ende Mai dauerte und von Kälte und Dauerregen begleitet war …
© janavar
Das vierte Bild finde ich besonder schön. Da sind die Farben so … satt blau.