Ich glaube, ich habe einen neuen Lieblingsfeiertag: Thanksgiving. Für mich fühlt sich das Fest an wie Weihnachten, nur ohne den Druck, passende Geschenke finden zu müssen. Gestern waren fast alle Geschäfte geschlossen und die Leute sind einfach nur spazieren gegangen, um das schöne Wetter zu genießen. Aber die meisten sind natürlich zu Hause geblieben, um Football zu gucken und natürlich zu essen. Denn das ist das Wunderbare: zu Thanksgiving gehört ein riesiges Festmahl.
Ich war gestern zwar alleine zu Hause, habe viel geschlafen, mit dem Kater gespielt und auf Amazon Prime die Serie “Vikings” für mich entdeckt, aber das Essen hatten wir schon vorgezogen auf das letzte Wochenende, weil meine amerikanischen Freunde nun nach Hause zu ihren Familien gefahren sind. Am letzten Sonnabend haben wir uns zu viert am frühen Nachmittag getroffen, um die meisten der traditionellen Speisen zusammen zu kochen. Zum Glück hat meine Freundin alles gut durchgeplant, so dass wir am Ende keinen Stress hatten. Jeder hat einen Teil der Zutaten mitgebracht bzw. ein Gericht eventuell schon zu Hause zubereitet. Allein das Kochen hat schon riesigen Spaß gemacht, außerdem haben ein paar Brettspiele gespielt – wobei ich leider ständig verlor und ich hasse es, zu verlieren – und dann “Herr der Ringe. Teil 1” geguckt. Eigentlich wollten wir alle drei Teile schauen, aber der 10-Pfund-Truthahn brauchte doch ein klein wenig mehr Aufmerksamkeit. Am besten war natürlich, als alles fertig war und wir große, leckere Portionen aßen und auch noch jedem für etwa zwei weitere Tage Essen in Büchsen mitgeben konnten.
Was mich überrascht hat, war, dass es zwar dauert, das Essen zuzubereiten, aber nichts davon sehr aufwendig ist. Ganz traditionell gab es bei uns: den Truthahn selbstverständlich, Füllung, Bratensauce, Cranberrysauce, grüne Bohnen, Stampfkartoffeln, Butternusskürbispüree, Apfel- und Kürbispies. Wahrscheinlich ist es einfacher, für vier Personen als für eine ganze Familie zu kochen, denn in den Serien und Filmen sind immer alle total gestresst, wenn sie das Thanksgiving Dinner machen. Wir jedenfalls hatten totalen Spaß, sowohl beim Kochen als auch beim Essen.
Ich war für den Kürbispie verantwortlich, den ich schon zu Hause buk:
- Man kaufe einen fertigen TK-Pieboden im Alu-Schälchen (jaaa, in den USA gibt es soooo tolle Dinge). Ebenso kann man aber auch einen ganz normalen Mürbeteig machen, worauf ich aber in diesem Jahr keine Lust hatte.
- Backt etwa 700 bis 800 g Kürbisfleisch im Backofen bei 200 °C, bis es weich ist. Löst es aus der Schale und püriert es. (Alternativ: Kauft zwei Büchsen Kürbispüree.)
- Verquirlt das Kürbispüree mit vier Eiern, 150 g braunem Zucker, 3 EL saurer Sahne, 1 EL Zimt und 1 EL Zitronensaft.
- Gebt diese Masse auf den Pieboden und backt den Kuchen im Backofen bei 200°C etwa 70 Minuten lang (bzw. bis der Belag fest und leicht gebräunt ist).
Der Pie schmeckt kalt am besten und am allerbesten mit Vanilleeis und Schlagsahne.
I think I have found my new favorite holiday: Thanksgiving. To me this holiday feels like Christmas, but without the pressure of having to find great gifts. Yesterday almost all the shops were closed. People only took walks to enjoy the beautiful day. But most stayed at home of course to watch football and to eat. This is the great thing: a huge feast is part of Thanksgiving.
I was home alone yesterday, slept a lot, played with the cat, and discovered the series “Vikings” on Amazon Prime. But we had antedated the dinner to last weekend because my American friends have now gone home to their families. So four of us met last Saturday in the early afternoon to cook most of the traditional dishes. Fortunately, one of my friends had planned everything really well so that we weren’t stressed at all in the end. Everybody brought some ingredients, some dishes had already been prepared before. The cooking together was great fun, besides we played some board games – which I unfortunately lost all the time, and I hate to lose – and we also watched “Lord of the Rings. Part 1”. We had actually intended to watch all three films, but then our 10 pound Turkey required a little more attention. The best part was of course when everything was prepared, and we ate big, delicious helpings. We even had enough leftovers so that all of us had lunch for two more days.
What surprised me was that even though it takes time to prepare the dishes, none of them is very difficult to make. Our very traditional dinner consisted of: the turkey of course, filling, brown sauce, cranberry sauce, green beens, mashed potatoes, mashed butternut squash, apple and pumpkin pies. It is probably easier to cook for four people instead of a whole family because in all the series and movies people are always very stressed when preparing the Thanksgiving dinner. For us it was only great fun, both while cooking and also while eating it.
I was responsible for the pumpkin pie, which I already made at home:
- Buy a frozen pie crust in an aluminum pan (yeessss, there are sooo many convenient things in the US). You could also prepare a shortcrust, but I didn’t feel like doing this this year.
- Bake about 700 to 800 g of pumpkin in the oven at 200 °C, until it is very soft. Cut it from its skin and purée it. (Alternatively buy two cans of pumpkin puree.)
- Whisk the pumkin puree together with four eggs, 150 g of brown sugar, 3 tbs. of sour cream, 1 tbs. of cinnamon and 1 tbs. of lemon juice.
- Pour this onto the pie crust, and bake the pie in the oven at 200 °C. It takes about 70 minutes, until the topping is firm and light brown.
The pie is most delicious when eaten with vanilla icecream and whipped cream.
© janavar