Eine der Sachen, die ich am meisten von der Türkei vermisse, ist das türkische Frühstück. Also das richtig große am Wochenende und in den Ferien, zu dem man sich mit Freunden trifft und stundenlang dasitzt, isst und quatscht. Aber ich vermisse auch die Straßenhändler an Werktagen, die morgens ihre kleinen Wagen durch die Straßen schieben und lauthals warme Simit, Pogača und Açma – alles türkische, eher neutrale bis salzige Gebäckstücke – zum Verkauf anbieten. In New York sind Simit seit dem letzten Jahr der letzte Schrei, was Streetfood angeht, aber die festen Sesambagel haben den Weg leider noch nicht bis nach Boston gefunden. Da ich aber nicht darauf warten kann, ob dies irgendwann passieren wird, habe ich am letzten Sonnabend Freunde zum türkischen Frühstück zu mir eingeladen.
One of the things I miss most about Turkey is Turkish breakfast. As in the really big one on weekends and during vacation, which you meet friends for, sit together for hours, eat and talk. But I also miss the street sellers on workdays who push their little carts through the streets in the morning, and cry their warm simit, pogača und açma – all Turkish, rather neutral to salty pastries. In New York City simits have been all the rage since last year when it comes to street food, but unfortunately the firm sesame bagels haven’t yet found their way to Boston. Because I cannot wait if this is ever going to happen, I invited friends for Turkish breakfast at my house last Saturday.
Zum Glück konnte ich viele wichtige Zutaten in meinem arabischen Lieblingsladen kaufen, wie verschiedene Sorten Käse, Rosenmarmelade, Sucuk, meine Lieblingsoliven und sogar Gözleme (türkische Pfannkuchen) – und alle diese Produkte sind sogar original aus der Türkei importiert. Einfache Dinge wie Tomaten und Gurken findet man natürlich überall und Menemen, ein Rührei mit Tomaten, kann ich inzwischen aus dem Effeff. Wichtig war mir aber, irgendeine Form richtigen türkischen Brotes zu servieren, denn das gehört einfach dazu und lässt sich nicht durch amerikanisches Toastbrot ersetzen. Daher habe ich mich entschieden, mein Lieblings”brötchen”, Açma, zu backen, weil das so fluffig und leicht schmeckt.
Ich bin rechtzeitig aufgestanden, so dass das ganze Frühstück genau fertig war, als meine Freunde ankamen. Allen hat es geschmeckt, zumindest hat sich keiner getraut, etwas anderes zu sagen, so dass ich vorhabe, von nun an häufiger dazu einzuladen. Wenn ihr mögt, backt die Açma nach – man kann sie auch sehr gut morgens auf dem Weg zur Arbeit oder dort als zweites kleines Frühstück essen. In Istanbul habe ich dazu meistens nur Tee oder Kaffee getrunken, aber wenn ich Zeit habe, tauche ich sie auch gerne in türkische Marmelade, die ziemlich flüssig ist.
Luckily, I could buy many important foods in my favorite Arab shop, like different kinds of cheese, rose jam, sucuk, my favorite olives and even gözleme (Turkish pancakes) – and all of these are imported originally from Turkey. I find simple things like tomatoes and cucumbers everywhere of course, and by now I can do menemen, scrambled eggs with tomatoes, with both hands tied. To me it was important to serve some kind of real Turkish bread because that simply is part of it and cannot be replaced by American toast. This is why I decided to bake my favorite “bread roll”, açma, because it tastes very fluffy and light.
I got up just in time so that the whole breakfast was ready when my friends arrived. They all liked it, or at least nobody dared to say anything else. This is why I now plan on inviting people more often for Turkish breakfast. If you like, also try and make açma – you can eat them on your way to work in the morning, or there as a second smaller breakfast. In Istanbul I used to drink tea or coffee besides, but when I have got time, I also like to dip them into Turkish jam, which is pretty runny.
Zutaten für etwa 10 Stück
- 150 ml warme Milch
- 75 ml Wasser
- 50 ml Pflanzenöl
- 50g warme, geschmolzene Butter
- 1 Päckchen Trockenhefe
- 60 g Zucker
- 1 TL Salz
- 450 bis 500 g Mehl
- 2 Eier (getrennt)
- Gebt die Milch, das Wasser, das Öl, die Butter und die Hefe in eine große Schüssel und verrührt alles. Durch die Hefe wird es leicht schaumig.
- Rührt alle anderen Zutaten AUßER die Eigelb ein. Man kann den Teig auch kneten, aber ich habe festgestellt, dass Umrühren mit einem Holz- oder Rührlöffel zum selben Ergebnis führt. Dann deckt ihr die Schüssel mit einem Geschirrtuch ab und stellt sie für etwa 45 Minuten an einen warmen Ort, damit der Teig gehen kann. Ich bevorzuge den Platz unter meiner dicken Bettdecke.
- Heizt den Backofen auf 200 °C vor.
- Nehmt jeweils zwei etwa golfballgroße Teigstücke und zieht sie auf einer bemehlten Unterlage zu zwei Strängen lang. Diese zwirbelt ihr und schließt sie zu einem Kreis, den ihr dann aufs Backblech legt. Bevor ihr das Blech in den Ofen schiebt, bestreicht ihr alle Açma mit dem Eigelb und backt sie dann etwa 30 bis 40 Minuten lang, bis die Açma aufgegangen und leicht braun sind.
Ingredients for ca. 10 pieces
- 150 ml warm milk
- 75 ml water
- 50 ml vegetable oil
- 50g warm, molten butter
- 3 tsp. instant yeast
- 60 g granulated sugar
- 1 tsp salt
- 450 to 500 g flour
- 2 eggs (seperated)
- Put the milk, water, oil, butter and yeast into a big bowl and stir. Because of the yeast, it should foam slightly.
- Add all other ingredients EXCEPT FOR the egg yolks. You can also knead the dough, but I noticed that you get the same result by stirring everything with a wooden or stirring spoon. Afterwards cover the bowl with a teatowl and put it in a warm place for about 45 minutes so that the dough can rise. I personally prefer putting it under my warm bedcover.
- Preheat the oven to 200 °C (= 400 °F).
- Take two pieces of dough which are about the size of golf balls, and make two longer strands out of them on a floured surface. Twirl them, and make a ring by sticking the ends together. Put them on a baking sheet. Before you bake the açma, brush them with the egg yolks. Then put them into the oven for 30 to 40 minutes until they have risen and turned light brown.
© janavar
Ein schönes Rezept und wohl gar nicht so schwierig nachzubacken. Die werde ich auch mal versuchen.
Viele Grüße
Kirsi Gembus
Ist wirklich einfach. Viel Spaß beim Nachbacken!
Oh das ist sehr lecker, ich kaufe es gerne beim türkischen Bäcker zum Frühstück hin und wieder. Danke für das Rezept, ein Auge habe ich noch auf Rührei mit Tomaten geworfen, das hört sich lecker an.
Liebe Grüße
Vesna
Das Rührei mit Tomaten ist auch lecker! Dafür musst du einfach erst die Tomaten kleinschneiden, etwa zehn Minuten weich braten und dann die Eier einrühren.
Mhm… diese Brötchen sehen direkt zum Reinbeißen aus!