Oh, ich bin hinterhältig und gemein und böse. Hähä! Warum, erfahrt ihr, wenn ihr bis zum Ende lest.
Weil ich gestern die türkischen Desserts zu einem meiner 10 Gründe gezählt habe, warum ich die Türkei liebe, stand eigentlich völlig außer Frage, dass ich heute am Kochbuchmittwoch und für den zweiten Teil meiner Türkischen Woche natürlich entsprechende Nachspeisen koche. Meine Bibel für die türkische Küche ist das Kochbuch “turkish table” von Gondul Candas in der dritten Auflage. Das Buch ist zum Glück auf Englisch geschrieben und es gibt zu wirklich jedem Rezept ein tolles Bild und manchmal Hinweise für alternative Zutaten oder Variationen.
Ich habe mir zwei Gerichte herausgesucht, die ich sehr gerne esse: Künefe und ein Quittendessert. Für beide braucht man so wenig Zutaten und wenig Zeit, dass man sie auch schnell mal am Wochenende machen kann, wenn der Kühlschrank nichts mehr hergibt oder wenn sich spontan Gäste anmelden und es ganz schnell gehen soll.
Zutaten für Künefe für 4 Portionen
300 g Kadayif-Nudeln
400 g Zucker
1/3 Tasse geschmolzene Margarine
200 g geriebener weißer Käse (in der Türkei: peynir, gibt es garantiert in türkischen Läden; als Alternative soll Mozzarella gut sein)
1/2 TL Zitronensaft
die geriebene Rinde einer Zitrone
1. Erhitzt den Zucker und 500 ml Wasser in einem Topf und rührt, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Wenn das Zuckerwasser kocht, gebt ihr den Zitronensaft und die Zitronenschale dazu und lasst das Ganze 5 Minuten lang kochen. Für mich war die Sirupmenge allerdings viel zu viel, die Hälfte reicht völlig!
2. Fettet ein Blech oder eine Auflaufform mit etwa 25 cm Durchmesser mit der Hälfte der Margarine ein.
3. Auf den Blechboden kommt die Hälfte der Nudeln, darauf der Käse, dann die restlichen Nudeln.
4. Gießt die restliche Margarine darüber. Backt das Ganze nun im vorgeheizten Backofen bei 180 °C, bis alles schön braun ist.
5. Nach dem Backen gießt ihr den Sirup über das Künefe.
Tipp: Bei meinem Künefe waren die Nudeln ziemlich al dente, weshalb ich das Künefe noch einmal schon mit dem Sirup kurz in den Ofen geschoben habe. Ich bin mir allerdings auch nicht ganz sicher, ob ich die richtigen Nudeln im Supermarkt gefunden habe *hust*.
Am Ende war das Künefe sehr lecker, nicht so extrem süß wie in den Cafés, aber das fand ich sogar noch besser.
Zutaten für das Quittendessert für 3 bis 4 Portionen
3 Quitten
9 TL Zucker
Rahm (oder alternativ Schlagsahne)
1. Wascht die Quitten und halbiert sie. Entfernt das Kerngehäuse.
2. Legt die Quitten mit der Schnittfläche nach oben in einen Topf, gebt in die Mitte jeweils 1 1/2 TL Zucker und gießt 200 ml Wasser auf den Topfboden. Kocht nun alles auf und lasst es mit Deckel 10 Minuten kochen bzw. länger, je weicher ihr die Quitten haben möchtet.
3. Lasst alles abkühlen.
4. Fürs Servieren legt ihr die Quitten mit der Schnittfläche nach oben auf Teller, träufelt den Sirup aus dem Topf darüber und gebt auf jede Quittenhälfte etwas Rahm (oder Schlagsahne).
Auch diesen Quittennachtisch mag ich sehr gern, mir ist nur nicht klar, warum der in den Restaurants immer extrem rot ist, während die Quitten bei mir sich nur leicht orange gefärbt haben. Aber so lange es schmeckt, ist das wohl egal.
So, und warum bin ich heute böse? Weil mein Lieblingsmensch sich 1. einmal beschwert hat, warum ich immer nur so viel Kuchen backe, anstatt einfach(e) Nachtische zu kochen, und er 2. nach unserem Urlaub groß verkündet hat, dass er ab sofort keinen Nachtisch mehr isst … Außerdem beschwert er sich, er würde bei meinem Essen so viel zunehmen. Pfffff!!! Da dürfte er theoretisch heute Abend nur kurz dran schnüffeln und dann in einen rohen Apfel beißen. Wir werden sehen … 😀
© janavar
Als ob er da widerstehen könnte 😀 Also das Quittendessert sieht sooo gut aus. Wenn ich hier welche bekomme, sollt ich das mal ausprobieren 😀
Tja, wo man Quitten in Deutschland kaufen kann, weiß ich leider nicht. Mein Opa hatte früher einen Quittenbaum im Garten …
Und mein Freund konnte zu dem Nachtisch natürlich nicht nein sagen, sondern hat mittlerweile alles aufgegessen 😉
Haha! Lass’ uns wissen, ob er widerstehen konnte!
Nein, konnte er natürlich nicht. Aber er hat sich trotz Gewichtszunahme riesig gefreut und ganz viel gegessen. Nächstes Vorhaben: viel Sport 🙂