Erst einmal wünsche ich allen deutschen Lesern einen schönen Nationalfeiertag! Gleichzeitig ist dies heute der Beginn meiner deutschen Woche, in der es vollkommen um deutsche Dinge gehen soll.
Kurze Anmerkung: ich bin vollkommen gegen Nazis und gegen ein übersteigertes Nationalgefühl, aber ein bisschen Deutschland feiern sollte in dieser Woche okay sein – vor allem wenn ich an das leckere Essen denke. So, das musste ich einfach dazu loswerden.
Freut euch also auf eine bunte Woche, ich habe mir ein paar Themen überlegt :-).
Den Beginn machen heute gleich drei Rezepte, die ich dem schönen Kochbuch “Deutsche Küche. Genussvolle Rezepte aus allen Regionen” entnommen habe. Die 138 Rezepte sind nach Bundesländern geordnet und dabei gibt es eine große Auswahl an Suppen, Salaten, Hauptgerichten und Nachspeisen sowie Kuchen. Meine Favouriten sind eigentlich das Dorschfilet, Kaninchenbraten und der gefüllte Schweinerücken – aber das Nachkochen scheiterte ganz einfach daran, dass keine der Hauptzutaten hier leicht zu finden ist (falls es sie überhaupt gibt). Daher hier mein kleines Dreigängemenü:
Der LYONER TOAST, der laut Buch im Saarland gern gegessen wird, ist meine Vorspeise und auch zwischendurch als Snack geeignet:
für 2 braucht ihr
2 Scheiben Toastbrot
Butter
100 g Gurke
50 g Lyoner Wurst (hier: Hühnchenwurst)
50 g Edamer Käse
Paprikapulver edelsüß, Pfeffer
1. Ich habe die Butter auf das Brot geschmiert.
2. Die Gurke, die Wurst und den Käse habe ich gewürfelt, mit der Paprika und dem Pfeffer gewürzt und alles gut vermengt.
3. Die Masse verteilte ich auf dem Toast und schob sie für etwa 7 Minuten in den Backofen bei 200 °C.
Mein Hauptgang war eines der für mich typischsten deutschen Gerichte, LEBERKÄSE MIT SPIEGELEI, was aus Bayern stammt. Außerdem gibt es hier im Delikatessenladen selbsthergestellten Leberkäse.
für 2 Personen braucht ihr
Speiseöl, Salz
2 Scheiben Leberkäse
2 mittelgroße Zwiebeln
2 Eier
2 Tomaten
1. Nachdem ich etwas Öl in einer Pfanne erhitzt hatte, habe ich den Leberkäse darin gebraten, bis er auf beiden Seiten schön braun war. Dann wurde er aus der Pfanne genommen und im Backofen warm gestellt.
2. In die leere Pfanne kamen die in Scheiben geschnittenen Zwiebeln, die ordentlich gebräunt werden sollten.
3. Wieder in die leere Pfanne habe ich die Eier geschlagen, gesalzen und nur von einer Seite gebraten, bis das Eigelb fast fest war.
4. Alles wird auf einem Teller mit der Tomate angerichtet. Ich habe noch mittelscharfen Senf (Bautz’ner, geschmuggelte Ware aus Deutschland) dazu serviert.
Den Abschluss bilden ARME RITTER, die im Kochbuch Nordrhein-Westfalen zugeschrieben werden. Ich denke aber, die gibt es wirklich in (fast) allen Regionen Deutschlands. Meine Oma hat sie mir als Kind immer unter dem Namen “Bratstullen” zum Frühstück gemacht.
für 2 Personen braucht ihr
200 ml Milch
2 Eigelb
2 EL Mandellikör (oder Mandelsirup ohne Alkohol)
1,5 EL Zucker
4 Scheiben Weiß- oder Toastbroat
2 Eiweiß
65 g gemahlene Mandeln
60 g Butter
1. Die Milch wird mit den Eigelb, dem Mandellikör und dem Zucker verrührt. In diese Mischung wird das Brot gelegt, bis es die Milch aufgesogen hat.
2. Das Eiweiß wird leicht geschlagen und dann werden die Brotscheiben darin und anschließend in den Mandeln gewendet.
3. Die Butter wird in einer Pfanne zerlassen und das Brot von beiden Seiten knusprig gebraten.
Die Armen Ritter sehen vielleicht nicht so spannend aus, schmecken aber fantastisch weger der Mandeln. Schmecke ich da schon einen Hauch von Weihnachten? Vielleicht könnte man noch ein paar Obststücke dazu servieren. Ich habe aber im Moment nur sehr sehr saure Äpfel zu Hause und die kann ich mir nichtmal auf einem Foto als lecker verkaufen. Als hätte es der Verkäufer nicht gesagt … aber ich weiß alles besser und dachte, das bisschen Sauer macht lustig – macht es nicht.
Alle drei Gerichte sind lecker und schnell zuzubereiten. Perfekt für den Arbeitsalltag. Aber zum Glück habe ich heute auch frei, um ein paar Dinge zu erledigen und mich ansonsten einfach auszuruhen.
© janavar
Die armen Ritter heißen bei mir zu Hause “Rostige Ritter”. Anstatt Weißbrot wurden ausschließlich Brötchen (Weck) verwendet. Früher gab es nur Milch- oder Wasserweck. Ich glaube es wurden nur Milchweck verwendet. Ich habe keine Ahnung wie die Unterscheidung Milch- und Wasserweck entstanden ist. Bei den Mandeln bin ich mir unsicher.
C.H.
Die Mandeln waren für mich auch neu, aber ich habe ja nach Kochbuchangaben gekocht. “Rostige Ritter” klingt spannend, sahen die so aus oder woher der Name?
In meiner Heimat, der Pfalz. Das ist der Teil von Rheinland-Pfalz, der im Süden von Frankreich und im Westen vom Saarland begrenzt ist, im Norden die Städte Kaiserslautern und Ludwigshafen beheimatet und im Osten den Rhein als natürliche Grenze hat.
Der “Rost” kommt vielleicht durch die Art der Zubereitung. Das werde ich aber bei meinem nächsten Heimatbesuch erfahren. Die “rostigen Ritter” werde ich mir nämlich bestellen. Die hatte ich schon aus meinem Gedächtnis verloren. Habe ich bestimmt schon eine Ewigkeit nicht mehr gegessen.
C.H.