Drei einhalb Monate später …
… und ich wollte immer wieder schreiben und habe doch nicht die Zeit dafür gefunden. Aber jetzt … endlich … und hoffentlich immer wieder und wieder regelmäßig!
… und aus meinem Katerchen ist ein Panther geworden. Naja, wenigstens fast, denn in den letzten zwei Wochen, als ich während der Winterferien in Deutschland war und Muttis Essen nach meinen Wünschen genoss, hat Katerchen ein bisschen abgenommen. Sein Bauch hängt nun gar nicht mehr nach unten. Dafür ist er ein Herz und eine Seele mit meinem Freund geworden (ja ja, ein gewisser türkischer Mann, der mich und Katerchen seit dem Spätsommer erträgt und im Folgenden mit Y. abgekürzt wird) und hat mich zwei Tage nach meiner Rückkehr vollkommen ignoriert. Aber insgesamt: Kater super, Mann super.
… und mein Arbeitsvertrag wurde verlängert, so dass ich mindestens bis Ende August 2014 in Istanbul bleibe, d.h. ich kann noch viel Besuch empfangen. So wie zu Silvester, an dem meine Freundin M. aus dem Referendariat hier war und jede Nacht tapfer ertrug, dass Katerchen ihr mit großer Freude mit den Pfötchen ins Gesicht tapste. Außerdem waren gleichzeitig noch zwei weitere Freunde in Istanbul, in einer Hostel, und zusammen aßen wir erst mutig große Mengen überzuckerter türkischer Nachtische und Süßigkeiten in meiner Wohnung, bevor wir durch die Silvesternacht platschten, in der es so regnete, dass wir Wasser aus unseren Schuhen schütten konnten. In dieser Nacht entstand übrigens unser Motto für dieses Jahr: “JE SCHLIMMER, DESTO BESSER.” (Meinerseits beigetragen haben dürfte auch, dass sich eine junge türkische Dame, die ich nicht besonders mag und sie mich im gleichen Maße nicht, auch noch spontan selbst in meine Wohnung eingeladen hatte.) Am nächsten Tag entspannten wir übrigens in einem kleinen, süßen, sogar gemischten und vergleichsweise günstigen Hamam in Taksim-Nähe (Ağa Hamami, ca. 35 Lira für Peeling und Seifenmassage). Neujahr hatten M. und ich sogar so viel Glück (oder Pech, je nach Auslegung der Hintergründe), dass wir bei der türkischen Jahresendlotterie 100 Lira gewannen (Einsatz waren 36 Lira). Vom Gewinn gingen wir am letzten Abend schick essen.
… nun zwar in falscher Reihenfolge, aber Weihnachten verbrachte ich zum ersten Mal in meinem Leben ohne meine Familie. Stattdessen kochten meine Freundin A. und ich ein großartiges vier-Gänge-Menü inklusive Gans für fünf Leute. Bei dieser Gelegenheit lernte ich sogar, Rotkohl selbst zu kochen, denn den gibt es hier nicht fertig aus dem Gläschen. Nach dem großen Essen und einer schönen Bescherung gingen wir zur Mitternachtsmesse in die österreichische St. Georgs-Kirche, übrigens mein erster Kirchengang zu Weihnachten überhaupt. Y. erzählte am nächsten Tag all seinen Freunden begeistert, dass er in einer Kirche Weihnachtslieder gesungen und dass er zuvor auch von allen Geschenke bekommen hatte. Babys/Y.s erste Weihnachten … 😉 Mir gab er Geschenke nach moderner türkischer Tradition am Silvesterabend, womit ich auch schon zum nächsten Punkt komme:
… abgesehen von Y.s Geschenken bin ich in letzter Zeit vielleicht ein bisschen oft shoppen gegangen. Besonders Deutschland bot gerade noch eine willkommene Ladenabwechslung. Gut, vielleicht wäre das nächste blaue Kleid nicht so dringend nötig gewesen, aber schön ist es eben doch. Und die Shirtkleider in Frühlingsfarben von H&M. Und die warmen Ugg Boots im Sonderangebot – aber schließlich zeigte selbst die Tagesschau Istanbul in Eis und Schnee. Und die ca. fünfzehn neuen Nagellacke – die kleinen Fläschchen sahen nach viel viel weniger aus, kann mir diese Menge gar nicht richtig erklären. Naja jedenfalls platzen sowohl Kleider- als auch Badschrank im Moment aus allen Nähten, während mein Kontostand mal eine kleine Kurve nach oben vertragen könnte. Außerdem las ich die “Shopaholic”-Romanreihe und lieh den ersten Band erstmal einer Freundin, bevor ihn Y. ebenfalls liest und Parallelen zwischen mir und der Hauptdarstellerin Becky erkennt. Daher nun mein Plan: kein Shopping im Februar und März. Das Blogschreiben lenkt bestimmt auch gut ab …
… vor einigen Wochen habe ich mich zusammen mit meiner Freundin I. in einem schicken Fitnessstudio im Businessviertel Gayrettepe angemeldet. Zu zweit konnten wir einen günstigen (aber trotzdem noch hohen) Preis heraushandeln, leider gibt es hier keine billigen Studios wie in Deutschland. Immerhin können wir nun jeder Zeit neben Kursen und Maschinen auch einen Swimmingpool, Whirlpools, Sauna und Dampfsauna nutzen. Ein Entspannungsparadies für einen dauergestressten Menschen wir mich!
… von nun an nehme ich mir ganz fest vor, wieder regelmäßig zu bloggen. Nebenbei steht eine ganze Menge Arbeit an. Putzen wäre wohl auch mal wieder angebracht. Ach, und ein Umzug steht auch auf der Agenda, zumal der Euro gerade stark an Wert verliert und meine türkische Miete damit steigt und steigt und …
Also, bis bald,
Eure © janavar!