Wenn ich schon in einem Hotel mit All-inclusive bin und fast die gesamte Zeit entweder am Strand oder am Büfett verbringe, muss zwischendurch wenigstens etwas Abwechslung für mein Gewissen her. Ich entschied mich also in der letzten Woche für eine Fußreflexzonenmassage, die ich schon einmal in einem anderen Urlaub genossen hatte. Dunkel konnte ich mich an den Schmerz, mehr an das Wohlgefühl danach erinnern.
Ich hätte mich vielleicht doch besser an die Schmerzen erinnern sollen, denn als mein netter Masseur anfing, dachte ich nur noch, ich stürbe oder zumindest meine Beine inklusive Füße würden bald abfallen. Zum Glück lag ich mit dem Gesicht nach unten auf der Massagebank, so dass der Mann meine stummen Schreie nicht sehen konnte. Ich konnte ihm anschließend nur Recht geben, dass ich häufig Highheels trage und oft gestresst bin. Jedenfalls schmerzte es am meisten, als er die seitlichen Sehnen an meinen Fußgelenken massierte. Doch trotz allem holte ich mir noch drei weitere Massagetermine, denn die Berührungen fühlen sich spätestens hinterher sehr gut an. Irgendwie war ich auch jedes Mal wieder glücklich, die Behandlung überlebt zu haben.
Weil ich so nett war oder der Masseur oder so, hat er mir an den anderen Tagen auch nicht nur die Füße und Beine massiert, sondern auch den Rücken. Besonders die Hot Stone Massage hat mir gefallen. Für mich alte Frostbeule sind die heißen Steine genau das Richtige!
Was ich übrigens vorher nicht wusste, ist, dass man von Massagen Muskelkater bekommt. Insgesamt jedoch war ich mit meinen vier Massagen sehr zufrieden und sie haben mir auf jeden Fall geholfen, mich besser zu entspannen und eben meine Muskulatur zu lösen. Genau diese Dinge lassen mich mich wohler und ruhiger fühlen.
Eigentlich bräuchte ich jede Woche eine Massage, habe ich mir überlegt. Denn dann würden auf Dauer die Verspannungen vielleicht weniger. Zum Glück arbeitet mein netter Masseur im Winter, wenn das Hotel geschlossen ist, in Istanbul und nur einen Stadtteil von unserem entfernt. Das kann ich also vielleicht sogar schaffen mit der regelmäßigen Massage.
Diesen Masseur würde ich übrigens nicht heiraten, denn bei uns würde es schon an der Sprachbarriere hapern, mein Türkisch ist einfach nicht gut genug und er spricht keine andere Sprache. Am besten schicke ich den Lieblingsmenschen zu einem Massagekurs … denn Masseure sind einfach so schön kräftig und gleichzeitig sanft, geschickt und haben immer gepflegte Hände, die den Körper (mehr oder weniger freiwillig) permanent berühren 🙂
Parallel dazu ist regelmäßiger Sport natürlich auch wichtig. Mein Ziel ist, mich bis zum nächsten Freitag endlich im Fitnessstudio anzumelden. Wir haben eines gefunden, dass fast direkt um die Ecke von unserer Wohnung liegt – das gibt es selten in Istanbul -, nicht die Welt kostet – das gibt es noch seltener in Istanbul – und auch Monatsabos bietet – das gibt es am seltensten. Das Anmelden hat in dieser Woche wegen meiner Migräne aber wenig Sinn gemacht.
Darum ging es bei meinem Projekt in den letzten Wochen:
Glücksstreben 1: Der Anfang
Glücksstreben 2: In meinem Kleiderschrank gibt es jetzt Platz
Glücksstreben 3: Wenn der frühe Vogel zwitschert
Glücksstreben 4: Strotzend vor Vitaminen
© janavar
Ach, ja, zu einer Massage würde ich auch nicht nein sagen. Die Frage ist nur, ob Berufsmasseure auch noch Lust haben, in ihrer Freizeit die liebe Frau zu massieren. …