Gelesen: “The Fountainhead” von Ayn Rand

Ayn Rand: “The Fountainhead”
1943
720 Seiten, ca. 8 €
Deutsche Ausgabe: “Der ewige Quell”
Das sagt der Klappentext:

“The Fountainhead has become an enduring piece of literature, more popular now than when published in 1943. On the surface, it is a story of one man, Howard Roark, and his struggles as an architect in the face of a successful rival, Peter Keating, and a newspaper columnist, Ellsworth Toohey. But the book addresses a number of universal themes: the strength of the individual, the tug between good and evil, the threat of fascism. The confrontation of those themes, along with the amazing stroke of Rand’s writing, combine to give this book its enduring influence.”

Meine Meinung:

Dieses Buch war eine Empfehlung und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Es ist genau meine absolute Lieblingssorte Roman. Abgesehen davon, dass es die Strömung in der englischen Literatur nicht gab, würde ich ihn sowohl zeitlich als auch von den Themen und der Sprache her der Neuen Sachlichkeit zuordnen (also wie z.B. Hans Falladas “Kleiner Mann – was nun?”). Dass diese Punkte erfüllt waren, hat bei mir schon für Begeisterung gesorgt.

In dem Roman wird vom Architekten Howard Roark erzählt, den die Menschen auf den ersten Blick unsympathisch finden, der immer etwas anderes will als die Mehrheit, der nie Kompromisse eingeht oder sich viel mit anderen Menschen abgibt. So scheitert er häufig, obwohl er äußerst talentiert ist. Ihm Gegenüber steht Peter Keating, der nicht nur der beste Absolvent seines Unijahrgangs ist, sondern in New York sofort im besten Architekturbüro eine Anstellung findet, der beliebt ist, der immer bekommt, was er will. Aber er weiß, dass er kein Talent hat und braucht immer wieder Hilfe von Howard Roark.

Auch Liebe gibt es in dem Buch: die schöne Dominique Francon liebt zwar Roark, heiratet aber Keating, der im Architekturbüro ihres Vaters arbeitet, und schließlich Gail Wynand, im Tausch dafür dass Keating den Zuschlag für ein Großprojekt erhält.

Die Handlung spielt über einen Zeitraum von etwa zwanzig Jahren, es geht um die Schicksale einzelner wie Roark und Keating, dem Zeitungsmagnaten Gail Wynand, der sich vom Schuhputzer zum Multimillionär hochgearbeitet hat, und um den Kollumnisten Ellsworth Toohey, der sämtliche Fäden im Hintergrund zieht, der seinen Anhängern Altruismus predigt, aber eigentlich nur Roark vernichten und dem Kollektivismus zur Weltherrschaft verhelfen will.

Denn eigentlich geht es in dem Buch nur vordergründig um die Einzelschicksale, die ich übrigens großartig erzählt finde mit vielen Perspektivwechseln und einer sehr sachlichen Sprache. Hintergründig geht es aber um große philosophische Themen: Individualismus vs. Kollektivismus, Gut vs. Böse, Egoismus vs. Altruismus, Liebe vs. Hass … Wie muss ein Mensch sein, was muss er tun, um integer zu sein? Darf ein Mensch seine Ideen radikal verfolgen ohne Rücksicht auf andere? Sind Egoisten vielleicht doch die besseren Menschen?

Wie gesagt, ich liebe das Buch und werde es mit Sicherheit noch oft lesen. Nicht nur erfährt man etwas über Architektur und die Zeit der 1920er und 30er in New York, sondern beschäftigt sich automatisch mit der Frage, wie ein Mensch sein muss, um gut zu sein. Das Buch jedenfalls hat mir eine Menge interessanter Antworten gegeben.

© Janavar

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