“What’s the craig?” “Story?” “Jaysus!” “Feck it!” – Diese Ausdrücke zeigen dem Kenner, dass ich gerade in der zweitgrößten Stadt Irlands, in Cork bin.
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Irisches Mittag mit BLT-Sandwich und Essig-Chips
Kleine Vorgeschichte: mit 20 war ich im Februar 2005 das erste Mal in Cork, um ein Praktikum an einer Jungsschule zu absolvieren. Das Praktikum hatte ich mir selbst per E-mail organisiert und stand am 6.2.2005 das erste Mal auf irische Erde. Die Stadt stank, war grau und es regnete – und nach sechs Wochen Aufenthalt war ich so begeistert (davon?) von Irland und natürlich von der Schule, dass ich in den Sommersemesterferien für fast drei Monate wiederkam, ein Jahr später sogar für zwei Semester Erasmus.
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Der Lee fließt durch Cork
Das letzte Mal in Cork war ich im August 2007, in Dublin immerhin Ostern vor drei Jahren. Aber spätestens seit dem Damien Rice-Konzert in Istanbul vor ein paar Wochen hat mich die Sehnsucht nach unendlich sattem Grün wieder gepackt und so buchte ich mit einer Freundin eine Woche Irland.
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2007 noch alte Lagerhallen, heute halbleere Shoppingcenter
Die erste Etappe der Reise führte heute von Dublin Airport nach Cork – das sich in den letzten fünf Jahren stark verändert hat. Die irische Wirtschaftskrise ist deutlich zu erkennen: überall stehen Häuser zum Verkauf, Geschäfte sind leer, am Tag auf den Straßen trinken irische Männer ganz offen Bier. Auch mein Gespräch mit der Rezeption der Bru Bar & Hostel zeigt es:
Ich: “I always thought this was a hotel and not a hostel.”
Sie: “Yeah, it once was, like maybe five years ago. Did you come to Cork before? For working?”
Ich: “Yeah, for working and studying.”
Sie: “So you’re here now to visit friends?”
Ich: “No, they’ve all left.”
Sie: “That’s happening to everyone. We’re all leaving.”
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Der Kleidungsstil hat sich übrigens nicht geändert
Die Arbeitslosenquote der jungen Iren liegt zur Zeit übrigens bei etwa 40%, insgesamt bei ca. 14,5%.
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Statt traditionellem irischen Fastfood leuchtet der Dönerladen
Von meinem ersten Eindruck der Rebel City Cork bin ich heute etwas geschockt, aber mein Herz schlägt natürlich weiterhin für sie. Und zum Ausgleich hat es heute nicht geregnet, das ist in Irland eine Menge wert!
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So viele leere Läden auf der Grand Parade
P.s. Ich schreibe die Blogeinträge im Moment mit der WordPress-App in meinem Handy und habe leider keine Ahnung, wie das Layout am Computer aussieht.
Bis morgen mit hoffentlich/bestimmt positiveren Eindrücken! Obwohl, das hier war alles super:
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Cremige Seafood chowder (Suppe mit Meeresfrüchten) im Restaurant Newport
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Meine Soforthilfe für Irland: Einkauf bei Penney’s (= Primark) – Tasche und Schuhe jeweils 5€ im SSV
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Irische Cider von Bulmers – 1 Pint für 4,30€ – seit fünf Jahren keine Preiserhöhung, juhu
©janavar
Ich finde Cork klasse, auch wenn ich gestehen muß, daß ich mit dem irischen Englisch teilweise Schwierigkeiten hatte.
Nach einiger Zeit gewöhnt man sich dran. Ich finde den Akzent in Galway viel schwieriger zu verstehen.