Bücher: “Istanbullular: Die Istanbuler”

Klappentext von Istanbullular: Die Istanbuler : (ich habe die englische Ausgabe)

I am Istanbul, city of cities, mistress of metropolises, community of poets, seats of emperors, favorite of sultans, pearl of the world! And of all the world’s cities, I am without doubt the most magnificent, mysterious and terrible, a city upon whose shores pagans, christians, jews and unbelievers, friend and foe alike, have found safe harbor through the ages, a place where love and betrayal, pleasure and pain, live side by side.

I, daughter of poseidon, miracle of the argonauts, empress of medieval cities, the harbinger of a new age, whose star shines anew in the 21st century, am the city of prosperity and ruin, of defeat and glad tidings, blue as hope, green as poison, rosy as dawn, I am Istanbul; I am in the judas tree, in acacia, in lavender; I am turquoise!

Worum geht es?

Die fast 40-jährige Unidozentin Belgin kehrt nach Istanbul zurück, um mit ihrem Freund Ayhan, einem Künstler, ein neues Leben zu beginnen. Vor dreizehn Jahren hat sie die Stadt jedoch mit dem Schwur, niemals zurückzukommen, verlassen. Das Buch beginnt mit dem Landeanflug von Belgins Flugzeug. Sie zweifelt die ganze Zeit ihre Entscheidung an und verzögert ihr Wiedersehen mit Ayhan, der im Flughafengebäude auf sie wartet. Wie auch ihr altes Kindermädchen und ihr Onkel.

Die 41 Kapitel werden aus der Sicht vieler verschiedener Personen erzählt, deren Schicksal an diesem Tag auf dem Atatürk-Flughafen in Istanbul irgendwie miteinander verknüpft ist. Es begegnen sich Freunde, Verwandte, ein unbekannter Kellner, ein Taxifahrer, eine Putzfrau … Gleichzeitig landet zum Beispiel auch ihr Ex-Mann, wegen dem Belgin Istanbul verließ. Später bricht eine Massenpanik aus.

Eigene Meinung

Ich liebe den Roman, denn das Lesen wird nie langweilig, was zum einen an der Story liegt, zum anderen an dem häufigen Perspektivwechsel. Es bleibt bis zum Ende spannend, was passieren wird, ob Belgin sich für Ayhan oder einen Rückflug nach New York entscheiden wird. Außerdem mag ich, dass alle Figuren auf ihre Weise die Frage, was ein echter Istanbullu (= ein echter Istanbuler) eigentlich ist, beantworten. Interessant ist übrigens auch die Namenswahl, die kurz angedeutet wird: Belgin und Ayhan sind nach Belgin Doruk und Ayhan Işık benannt, den beiden großen Stars des türkischen Kinos der 1950er und 60er.

Fazit

Wer verstehen möchte, warum die Stadt Istanbul so faszinierend ist, sollte das Buch Istanbullular: Die Istanbuler lesen. Es ist aber ebenso geeignet für alle anderen Leser im Alter von 20 bis 100, die gern Geschichten lesen, deren viele kleine Handlungsstränge geschickt miteinander verwoben sind und nur allmählich ein großes Bild bilden.

© janavar

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