In einem Monat bin ich schon in Boston, bin hoffentlich nicht zu jetlagged und kann dann ordentlich den Independence Day feiern. Genau das Wochenende werde ich alleine sein, was schön ist, um mich eingewöhnen zu können. Denn ich kehre zurück zum WG-Leben. Und das kam so: Im Winter habe ich mir viele Ecken von Boston und Cambridge angeschaut und wusste relativ schnell, wo ich gerne wohnen würde und wo möglichst nicht. Das größere Problem war aber, eine Wohnung zu finden. Boston und Manhattan befinden sich etwa auf dem gleichen Level, was leere Wohnungen und die Mieten angeht. Soll heißen: es gibt nur wenige und die sind megateuer. Da es aber überall gleich teuer ist, waren mir folgende Kriterien wichtig: ich bin dicht, aber nicht zu dicht an meiner Schule, es gibt einen Starbucks in der Nähe (hey, wenn ich schon in den USA wohne …), der Kater darf auch einziehen. Zuerst habe ich ab Ende Februar (deshalb so früh, weil im Mai die Semester an den Unis dort enden und dann ab Juni die Wohnungen frei werden, die drei Monate vorher gekündigt werden) Immobilienmakler online gesucht, aber deren Wohnungen waren meistens noch teurer oder auch gar nicht mehr frei, weil sie ihre Angebote nicht so oft aktualisierten. Parallel dazu habe ich dann schon bei Craigslist geschaut (wo die meisten Makler übrigens auch angemeldet sind) und mich schon in ein Studio ab 1.600$ Miete pro Monat ziehen sehen (das war das günstigste Angebot und hat mir mindestens eine Stresspustel beschert).
Boston’s skyline
Schließlich gab es eine einzige Anzeige für eine WG, schon im März, die mich endlich und total ansprach und auf die hin ich sofort eine Bewerbungsmail schickte. Weil es eben so wenige Wohnungen gibt, gibt es auch viele Bewerber für ein WG-Zimmer. Aber ich hatte Glück und wir machten einen Termin für ein Skype-Gespräch aus. Dabei erfuhr ich, dass die Frau halb deutsch ist und es als gutes Zeichen gedeutet hat, dass ich mich bewerbe. Für mich waren die guten Zeichen, dass die Wohnung drei Zimmer hat, ich zwei Closets bekomme und der Kater die Abstellkammer, und überhaupt dass ich meinen Mietanteil bezahlen kann, auch wenn er im Vergleich zu Europa unglaublich hoch ist. Am Ende unseres etwa dreißigminütigen Gespräches habe ich das WG-Zimmer bekommen für Canavar und mich, worüber ich mich total freue. Es ist schon schön zu wissen, dass ich nicht ganz alleine in Cambridge bin (mit nicht allein meine ich hier die Mitbewohnerin, nicht den Kater) – ach ja, ich werde in Cambridge und gar nicht in Boston wohnen, das sind zwei verschiedene Städte, die durch den Charles River getrennt werden.
In den Wochen danach musste ich unglaublich viele Formulare für die Vermietungsgesellschaft ausfüllen und Nachweise erbringen, z.B. für meinen neuen Job und für mein Visum. Ich glaube, die kennen mich inzwischen schon besser als die Leute hier in Istanbul nach fünf Jahren. Zwischendurch habe ich mich gefragt, ob ich ihnen vielleicht auch mein Erstgeborenes versprechen muss, oder ob die Angaben sämtlicher früherer Vermieter, Arbeitgeber und verlässlicher Kontaktpersonen doch ausreicht. Aber nach langem Hin und Her haben wir nun einen gemeinsamen neunseitigen Mietvertrag und ich muss demnächst meinen Teil der Kaution bezahlen. Das wird natürlich auch noch ein Spaß, weil ich noch kein US-Konto habe. Aber mittlerweile stören mich solche Kleinigkeiten kaum noch. Schwierig wird es erst, wenn ich dann am 2. Juli abends lande und mit meinem Riesengepäck (zwei volle Koffer, Handgepäck und bestimmt drei Schichten Klamotten an mir) und Kater im Korb bis zum Flughafenausgang zu den Taxis schleiche. Hoffentlich kippt meine zukünftige Mitbewohnerin nicht um, wenn sie mich mit meinem Gepäck sieht. Und da kommt dann noch was nach, das ich aber verschiffen lasse.
Crossing bridges: Cambridge is on the other side, the bridge is going to be part of my way to work
Kriterien erfüllt? Ich kann zur Arbeit zu Fuß gehen, sehe sie aber nicht – die ist ja auch in einer anderen Stadt, hehe. Der nächste Starbucks ist maximal zehn Minuten entfernt. Der Kater bekommt die Abstellkammer. Jupp, alles klar.
Inzwischen habe ich folgende Punkte meiner Umzugscheckliste erledigt:
☑ einen Job finden
☑ Istanbuler Wohnung kündigen
☑ eine Wohnung finden
☑ alle Dokumente für den Mietvertrag besorgen
☑ Visum beantragen & bekommen
☑ US-Handynummer kaufen
☑ ein Umzugsunternehmen finden
☑ Flug buchen: am 2. Juli fliegen wir
☑ Kater für Flug registrieren lassen
☑ Kater impfen lassen
☑ Kater chippen lassen
☐ Gesundheitszeugnis für den Kater besorgen (ab einer Woche vorm Flug)
☐ Wohnung aufräumen und sortieren
☐ Dinge wie Möbel verkaufen, verschenken etc.
☐ Packen
☐ Strom, Wasser, Gas, Telefon in Istanbul kündigen (geht erst direkt vorm Auszug)
☐ Konto in den USA einrichten
☐ Social Security Number beantragen
☐ US-Führerschein beantragen
Sorry for the inconvenience, but I won’t translate this post. It is about how I found my room in a shared apartment in Cambridge. Here is the list of things I need(ed) to do in order to move to the US.
☑ find a job
☑ give notice to quit my Istanbul apartment
☑ find an apartment
☑ get all the documents for the rental contract
☑ apply & get visa
☑ buy a US cell number
☑ find a moving company
☑ book the flight: we are flying on 2 July
☑ register the cat for the flight
☑ cat needs vaccinations
☑ cat needs to be chipped
☐ get a health certificate for the cat (max. a week before the flight)
☐ tidy and sort out the apartment
☐ sell or give away things like furniture
☐ pack
☐ cancel energy, gas, water, telephone in Istanbul (only possible directly before moving out)
☐ get a US bank account
☐ apply for Social Security Number
☐ apply for US driver license
© Janavar
7 thoughts on “Auswandern: Wie ich eine Wohnung in den USA gefunden habe”