Als ich vom Broadway zurück zum Hotel hüpfte, fühlte ich mich so beschwingt, dass ich spontan abends um 11 Uhr ins Empire State Building ging. Das berühmte Gebäude habe ich als erstes von Manhattan gesehen, als ich am Montag aus der Metro kam und ich finde es ganz wundervoll. Die anderen Wolkenkratzer sind auch schön, aber keines sieht so besonders aus. Keines kann man von so vielen Punkten sehen.
Das Gute an meinem Nachtbesuch war auch, dass alles ziemlich leer war. Nach der Sicherheitskontrolle kaufte ich mir einen “New York City Pass” für 89 Dollar, der mir 9 Tage lang jeweils einmal Zugang zu sechs tollen Museen ermöglicht. Schon der Eintritt zum Empire State Building kostet sonst 25 Dollar.
Dann wird der Besucher zunächst über die Entstehungsgeschichte des von 1930 bis 1931 gebauten und 443 Meter großen Gebäudes informiert. Es war bis 1972 übrigens das höchste Gebäude der Welt. Wusstet ihr, dass das derzeitig höchste Gebäude der Welt fast doppelt so hoch ist? Das Burj Khalifa in Dubai misst 828 m.
Im Empire State Building bin ich mit zwei Fahrstühlen sehr schnell nach oben in den 80. und dann noch den 86. Stock gefahren. In den Gängen stehen sehr nette Herren in Uniform, die die Fahrstühle per Fernbedienung bedienen. Aber am tollsten war natürlich die Aussichtsplattform für mich. Die ist mit Gittern gut abgesperrt, was auch nötig ist, weil es da oben echt windig ist. Zwei Seiten waren okay, auf den anderen beiden war das Gehen und selbst einfaches Stehenbleiben schwierig. Aber die Aussicht auf das erleuchtete New York macht das definitiv wieder wett. Immer wieder entdeckt man andere Details, sieht ein anderes hübsches Haus, kann auf der Südseite schwach die Freiheitsstatue erkennen … Fasziniert bin ich zweimal langsam um den Aussichtsring gelaufen. Am Ende, kurz vor Mitternacht begann es zu regnen und mit einem Mal wurde die Sicht sehr schlecht. Ich hatte absolut Glück. Außerdem wehten die ganze Zeit Nebelwolken nach oben. Das sieht irgendwie schön aus – so lange es nicht zu viel Nebel wird.
Gegen Mitternacht bin ich vor dem Regen hineingeflüchtet, habe einen Blick in den Souvenirshop geworfen und ihn für zu teuer befunden und bin dann wieder die vielen Stockwerke nach unten gefahren. Weiterhin Abba-Lieder summend bin ich um die nächsten zwei Ecken ins Hotel gegangen und konnte vor lauter Aufregung nicht einschlafen :-).
Das Empire State Building ist übrigens von 8 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts geöffnet.
© janavar