Auf meinem Computer gibt es so viele schöne New York-Bilder, die ich weiter gerne anschaue. So lange ist die Reise auch noch gar nicht her. Daher möchte ich heute mal ein paar Attraktionen präsentieren. Am günstigsten kommt man in die Touristenmagnete mit einem New York City Pass, der 106 $ kostet anstatt 179 $ für alle Eintrittskarten einzeln. Diesen Pass gibt es auch in jeder der dazugehörigen Museen bzw. Aussichtspunkte – meinen habe ich nachts um 11 im Empire State Building gekauft – und hat den Vorteil, dass man nicht mehr ewig an jeder Kasse anstehen muss.
Meine größte Faszination gilt dem Empire State Building, das derzeit höchste Gebäude der Stadt. Sehr schön ist aber auch der Top of the Rocks, die Aussichtsplattform des Rockefeller Centers. Die ist zwar nicht ganz so hoch, bietet aber ebenfalls eine fantastische Aussicht und vor allem kann man dort aus natürlich auch das Empire State Building sehen. Auch die Geschichte des Centers fand ich äußerst interessant, man kann auch kurze Videos dazu angucken, z.B. wie die Tradition des berühmten Weihnachtsbaums überhaupt entstanden ist. Nun habe ich New York von oben einmal am Tag und einmal in der Nacht gesehen – und ich könnte noch 100mal auf die Aussichtsplattformen fahren und garantiert immer neue Details entdecken. Statt auf den Top of the Rocks könnte man auch ins Guggenheim Museum gehen, hier lässt der City Pass eine Wahl.
Eine weitere Wahl ist theoretisch, ob man die Freiheitsstatue und Ellis Island besuchen will oder eine Bootstour durch den Hafen unternehmen will. Leider bleiben die Statue und die Insel aber nach dem Sturm Sandy geschlossen (“probably for years”, wie mir ein Touristenführer erklärte), so dass nur die Bootstour übrig bleibt. Eigentlich bin ich kein großer Fan von Booten, aber nachdem ich an einem eiskalten, feuchten Tag schon bis zur Südspitze Manhattans gelangt war, wollte ich nicht nichts machen. Die Tour ist etwa eine Stunde lang und man hat einen schönen Blick auf die Skyline. An diesem Tag blieben alle drinnen und fotografierten durch die Scheiben. Ich hatte mir sofort einen Platz an der Heizung gesichert und war froh, dass das Boot schön langsam fuhr. Über Lautsprecher wird Interessantes zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten mitgeteilt. An der Migrantenstation und der Freiheitsstatue sind wir nah vorbeigefahren und man konnte sehen, dass die Bootsanleger aus Holz nur noch teilweise vorhanden waren. Auch einen kurzen Blick auf Brooklyn habe ich geworfen, so weit bin ich dieses Mal ja gar nicht gekommen. Im Sommer stelle ich mir so eine kleine Schifffahrt noch schöner und spaßiger vor.
Mein absolutes Lieblingsmuseum war das Museum of Natural History, für das man gut einen Tag einplanen kann. Es gibt viele verschiedene Themen rund um die Geschichte der Welt. Als erstes war ich im Planetarium und habe mir die Entstehung des Universums angesehen. In den Ausstellungen gibt es Kometenreste, Edelsteine, Fossilien … Auch die Informationen zu Erdbeben fand ich interessant und wieder wurde mir mulmig, als die Region um Istanbul als Erdbebenschwerpunkt gezeigt wurde. Noch besser als die Entstehungsgeschichte haben mir die Tierexponate gefallen. Es gibt riesige Dinosaurierskelette, Mammutskelette und so viele ausgestopfte Tiere. Viele Räume widmen sich auch den verschiedenen menschlichen Kulturen auf allen Kontinenten. Am Ende waren meine Beine ziemlich schwer. Eine tolle Idee sind auch kleine Computer, auf denen man ein Video drehen und an Freunde per E-mail schicken kann, z.B. wie man auf einer Taxifahrt vom Dinosaurier verfolgt wird.
Auch das MOMA ist ein riesiges Museum, durch das man stundenlang wandeln kann. Ich fand die Sonderausstellung zur Japanischen Kunst nach 1945 am interessantesten. Aber auch die verschiedenen Versionen von Edvard Munchs “Der Schrei” mochte ich. Selbst deutschen Künstlern wurde ein Raum gewidmet. Allerdings muss ich ehrlich zugeben, dass ich mit abstrakter Kunst, ein großer Bestandteil der Moderne, nicht besonders viel anfangen kann und durch diese Räume relativ schnell gegangen bin, während mich die praktischen Bauhausmöbel viel mehr ansprechen und ich sie stundenlang von allen Seiten betrachten könnte.
An meinem letzten Tag in New York war ich im Metropolitan Museum of Art, das mir von den drei Museen am wenigsten gut gefallen hat. Alles dort einzeln gesehen ist super interessant, man kann sämtliche Kulturen der Welt seit der Antike kennen lernen. Von altgriechischen Vasen über altrömische Grabmäler und indischen Schmuck bis hin zu mittelalterlichen Ritterrüstungen und Malereien der letzten zweihundert Jahre. Aber mir fehlt dort die Systematik. Für mich stellt das Museum eine Ansammlung von unendlich vielen Exponaten dar, die in ihrer Summe nicht mehr zusammenpassen. Außerdem habe ich mich ständig verlaufen trotz Plans, weil die Räume keine bestimmte Reihenfolge hatten und man für ein bestimmtes Thema eher im Kreis laufen musste und häufig durch Räume mehrmals, um in den nächsten zu gelangen. Und zu einem anderen Thema kam man irgendwie auch nicht. Den American Wing habe ich am Ende ganz weggelassen, weil ich etwas genervt war. Schade eigentlich, denn die Einzelausstellungen fand ich sehr gut, v.a. den ägyptischen Tempel und die ostasiatischen Kulturen.
Was an den New Yorker Museen noch toll ist, ist, dass sie alle ihren Besuchern kostenloses Wifi anbieten. Die Jackenabgabe ist meistens umsonst und vor allem darf man überall fotografieren, Sonderausstellungen ausgenommen. Für die Museen sollte man sich viel Zeit nehmen, ich war rund 6 Stunden in jedem, was mir persönlich vollkommen gereicht hat, aber natürlich kann man in dieser Zeit weder alles angucken noch jede einzelne Informationstafel lesen.
Für mich hat sich der New York City Pass auf jeden Fall gelohnt, so dass ich ihn immer empfehlen würde, wenn ihr die berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt besuchen wollt.
© janavar
hihi ja, hab heute soar krokusse entdeckt! aber in istanbul gibts dafür gaaaanz tolle andere sachen… elma cay und sahlep zum beispiel, die vermisse ich auch seeeehr 😉