Was passt besser zu einem heißen Sommer als ein kleiner Park voller Kakteen?
Meinen ersten eigenen Kaktus habe ich mit etwa zehn Jahren von meinen Großeltern bekommen und noch heute wächst er, wenn auch langsam, auf dem Fensterbrett in meinem alten Zimmer zu Hause. Einige seiner Ableger habe ich beim letzten Mal mit nach Istanbul genommen und erfolgreich eingepflanzt. Das sonnige Wetter bekommt ihnen ausgezeichnet. Aber natürlich sind sie noch klein.
Je weiter man aber in der Türkei nach Süden fährt, umso größer werden die Kakteen draußen. Hätte ich einen richtigen Garten, würde ich garantiert ein großer Kakteenzüchter. Obwohl, ich bin auch äußerst tollpatschig und große Pflanzen haben auch große Stacheln – und wenn ich dann in den Kaktus stolpere … aua!
Immerhin traut sich der Kater nicht einmal an die kleinen der Stachelpflanzen und scharrt nicht in der Erde. Im Sommer brauchen sie auch nur wenig Wasser, die perfekte Pflanze also.
Am liebsten mag ich den kleinen Kaktuspark mitten im Stadtzentrum in Izmir. Dort wachsen verschiedene Sorten und ich bin bei jedem Besuch dort wieder überrascht, wie verschieden Kakteen aussehen. Wie schön sie blühen!
Diese Fotos habe ich schon im Mai geschossen und viele Kakteen hatten ganz prachtvolle Blüten. Leider war es schon im Mai sehr heiß und ich konnte nicht so lange in dem kleinen Park stehen. Leider werfen Kakteen nämlich kaum Schatten.
Immerhin bin ich aber nicht gestolpert, sondern konnte die Kakteen einfach bewundern.
Dazu fällt mir noch folgende Geschichte ein, die leider nichts mit Kakteen zu tun hat, dann aber wohl noch schöner wäre: Bei uns in Mecklenburg gibt es im Sommer viele Dorffeste. Mein bester Freund aus dem Studium wollte nach so einem Fest mitten in der dunklen Nacht alleine nach Hause laufen. Er hatte aber eine Menge getrunken und ist ein paar Stunden später aufgewacht, als seine Freunde ihn gesucht haben – in einer Hecke, in der er gut geschlafen hatte.
Naja, jedenfalls hätte ich doch gerne noch mehr Kakteengärten in meiner Nähe. Sie faszinieren mich einfach. In Istanbul gibt es aber nicht genug davon. Aber hier werden ja sowieso alle Grünpflanzen so schnell wie möglich von der Stadtverwaltung zerstört, außer wenn sie als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme selbst tausende Blümchen, die Unmengen an Wasser brauchen, in bestimmten Mustern, z.B. als türkische Flagge oder osmanische Tulpe, pflanzen lässt. Izmir hingegen ist politisch “böse”, d.h. nicht regierungskonform, bekommt deshalb extra nicht viel Geld, hat aber die prächtigsten Kakteen, die ich bisher gesehen habe.
© janavar