Schon seit dem letzten Jahr habe ich diese Fotos auf meinem Computer. Da waren wir an einem langen Frühlingswochenende in Safranbolu, einer berühmten Kleinstadt im nördlichen Zentralanatolien, wo der Opa vom Lieblingsmenschen ein Haus besitzt.
Das es draußen aber gerade ungemütlich wird, dachte ich, ich konzentriere mich in dieser Woche erst einmal auf die frühlingshaften Bilder aus der Umgebung Safranbolus. Wie so oft in der Türkei gelangt man zu den schönen Zielen außerhalb der Stadt am besten mit einem Auto – und zum Glück haben wir eins. So konnten wir bis zum Inceköprü Safranbolu-Aquädukt fahren, ein Aquädukt aus byzantinischer Zeit in der Nähe des Dorfes Incekaya.
In den 1790er Jahren wurde das Aquädukt unter der Leitung des Großwesirs İzzet Mehmet Paşa restauriert. Der hohe Weg führt über die Tokatlı Schlucht und auf der anderen Seiten haben Menschen Namen mit Steinen gelegt und Taschentücher an Bäume gebunden – vielleicht als Wunschbaum?!
Auch unten in der Schlucht, durch die ein Bach fließt, kann man einen wunderschönen Spaziergang machen. Wie so oft sind diese Weg ziemlich leer und daher relativ naturbelassen. Immerhin gibt es aber einen befestigten Holzstieg. Wir sind den Bachlauf entlang gegangen und haben mehrere kleine Wasserfälle gesehen, viele Felsen und vor allem viel Grün.
Nächste Woche zeige ich auf jeden Fall noch Fotos von Safranbolu selbst und auch von der Bulak Mağarasi, eine über 6 Kilometer lange Höhle. Aber das saftige Frühlingsgrün brauchte ich diese Woche, denn bei uns sind Regen und starke Temperaturabsenkungen angesagt. Meine Gummistiefel stehen auf jeden Fall schon bereit.
Dunkler wird es übrigens auch mal wieder politisch, vielleicht habt ihr schon von Erdoğans Demokratisierungspaket gehört, das das Kopftuch in fast allen staatlichen Institutionen erlaubt und somit Atatürks Laizismus, also die Grundidee der Türkischen Republik, abschafft. Aber dazu ein anderes Mal.
© janavar