* that I ever fell in love with
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Ich erkenne ein Muster: Rostock, wo ich studiert habe, liegt an der Ostsee und wird durch die Warnow geteilt. Cork, wo ich für Praktika und mein Erasmusjahr war, liegt (fast) an der Irischen See und wird vom Lee geteilt. Istanbul liegt sowohl am Schwarzen als auch am Marmarameer und dazwischen fließt der Bosporus. Und Boston schließlich liegt am Atlantik und, ja genau, es gibt auch einen Fluß, den Charles River. Mein Muster gefällt mir.
Bei wunderschönem Sonnenschein hatte ich gestern die Idee, den Fluß entlang vom Stadtzentrum bis zum Stadtteil Allston zu spazieren, was insgesamt etwa fünf Kilometer sind. Die Wege waren auch am Ufer weitestgehend vom Schnee geräumt, überall waren Spaziergänger und Jogger unterwegs (die meisten mit langen, einige aber auch mit kurzen Hosen).
Hinter mir wurde die Skyline, die im Sonnenlicht glänzte, immer kleiner, bis sie am Ende hinter einer Flußbiegung verschwand. Auf dem Charles River waren nur Enten unterwegs, die Bootshäuser und Cafés sind im Winter alle geschlossen. Klar, es ist eine dünne Eisschicht auf dem Fluss, da macht sich das Paddeln ganz schlecht.
Zurück bin ich auch gelaufen, allerdings durch Allston und die anderen Stadtteile, von denen mich besonders ersterer leider stark an eine Kleinstadt erinnert hat. Eine multikulturelle zwar, aber eine Kleinstadt, in der alle am Sonntag in Jogginghose höchstens zum Supermarkt oder zum Waschsalon zu gehen scheinen. Interessant war der Weg natürlich trotzdem.
Vielleicht hätte ich aber gestern doch nicht über 10 Kilometer zu Fuß gehen sollen und dann noch in meinen Wedges. Die sind zwar mega bequem, aber meine Beine fühlen sich heute noch halbtot an. Mein rechtes Knie habe ich den Schmerzen nach zu urteilen definitiv überlastet oder vielleicht auch verdreht. Da kommt der angekündigte Blizzard gerade recht, denn ein bisschen Ausruhen im Hotelzimmer mit ausreichend Schokoladenvorräten kann meinen Beinen nicht schaden.
Am Ende bleibt noch eine Frage für mich: Sowohl in Rostock als auch in Cork und in Istanbul bleibe ich bis auf seltene Ausnahmen immer auf einer Seite des Flusses, auf meiner Seite quasi. Und in Boston? Meine Seite, deine Seite? Sollte ich dieses Muster brechen und vielleicht einfach mal über meinen Schatten bzw. den Fluss springen?
I see a pattern: Rostock, the city I studied in, is at the Baltic Sea and the river Warnow parts it. Cork, where I stayed for some internships and also for my Erasmus year, is (nearly) at the Irish Sea and is divided by the river Lee. Istanbul is both at the Black and the Marmara Sea, the Bosphorus flows there. And now Boston is at the Atlantic Ocean, and yes exactly, there also is a river, the Charles River. I do like my pattern.
Because the sun was shining yesterday, I decided to take a long walk along the Charles River from Boston Center to Allston, which is all in all about 5 km. Most of the ways at the bank were cleared from snow, and there were many joggers (most wearing long, but also some with short pants).
Behind me the skyline got smaller and smaller, until it disappeared behind a river bend from my view. Only some ducks were swimming on the Charles River, since all the boathouses and cafes are closed in winter. Of course, canoeing would be quite difficult due to the thin coat of ice.
I also walked back on foot, but went directly through Allston and other neighborhoods. Especially the first one reminded me of a small town. Admittedly a multicultural one, but still a small town in which most people seem to run around in comfy clothes and only go to the supermarket or laundromat on a Sunday. Still, I found that route really interesting.
But maybe I shouldn’t have walked more than 10 km on foot yesterday and neither with my wedges. Those are really comfortable, but my legs still hurt a lot today. I definitely overburdened my right knee. Oh the pain. Therefore I see the forecasted blizzard as a chance to just stay in my hotel room, eat loads of chocolate, and relax.
At the end, only one question is unanswered: In Rostock as well as in Cork and also in Istanbul I’ve always stayed on one side of the river, on mine so to speak. And in Boston? My side, your side? Should I break this one pattern and just go to the other side?
© Janavar
Na, unbedingt solltest Du das tun! In jeder Stadt. Wer weiß, welche Reize die andere Seite zu bieten hat? Und falls sie enttäuschend sein sollte, kannst Du immer noch zufrieden in deinen Teil zurückkehren und sagen: Hab’s ja gewusst. *g* Also wie auch immer – du kannst nur gewinnen. 😉
Viel Spaß noch im Urlaub und allzeit einen ausreichenden Schokoladenvorrat!
Also meine Nahrungsvorräte würden noch für mindestens zwei weitere Schneetage reichen … Nur mein Knie muckt weiter rum, so dass ich mich wohl erst einmal nicht so viel bewegen werde.
Ich fühle mich am Wasser auch einfach am wohlsten! Und habe nun richtig Lust, Boston zu sehen. Aber lieber im Sommer 🙂
Boston ist zu jeder Jahreszeit wunderschön. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, liebe Ines!
Toll, dass du uns an deinem Abenteuer teilhaben lässt.
Eine Frage hätte ich aber: Bist du allein unterwegs? Und falls ja, hätte ich gleich mehrere Fragen: Machst du das öfter? Wann das erste Mal? Was magst du daran besonders? Reist du nur alleine? Hast du keine Angst? (Wobei ich diese Frage fast revidieren würde, nachdem du ja auch alleine in die Türkei bist, was ich auch sehr beeindruckend finde.) Sowas eben… 🙂 Vielleicht magst du ja auch mal auf dem Blog über das alleine Reisen schreiben. Das würde mich wirklich sehr interessieren.
Ich werde alle deine Fragen in einem eigenen Post beantworten. Ja, ich bin alleine unterwegs und das auch meistens 🙂