“New York’ta beş minare” – Ein genialer Film

Am Freitag war ich hier zum zweiten Mal im Kino. Die Werbung zu “New York’ta beş minare” (“Fünf Minarette in New York”) hatte mich so gereizt, dass ich den Film auch mit meinen mehr als mangelhaften Türkischkenntnissen unbedingt sehen wollte – und zwar gleich am ersten Kinotag. Ich kaufte also eine Karte für die englisch-türkische Filmversion, da der Action-Thriller eine Koproduktion ist.
Im Film geht darum, dass in New York ein radikaler muslimischer Führer festgenommen wird, weswegen zwei türkische Antiterrorspezialisten von Istanbul in die USA geschickt werden, um den gefährlichen Mann zu überführen. Es stellt sich jedoch heraus, dass der Gefangene nicht der Gesuchte, sondern ein vollkommen normaler muslimischer Familienvater mit einer dem christlichen Glauben angehörigen Ehefrau ist …
Der Film bleibt bis zum Schluss spannend, weil es immer wieder überraschende Wendungen gibt. Beeindruckt haben mich vor allem die Bilder und die passende türkische Musik, z.B. wenn die Kuppel einer Moschee drehend gezeigt wird. Oder wenn in einer bestimmten Stadtansicht New Yorks ein Gebäude mit dem Schriftzug “MetLife” gezeigt wird – einerseits eine große amerikanische Versicherung, andererseits aber eben sehr passend zum Film.
Mit Hilfe eben dieser vielen starken Bilder fiel es mir leicht, den Film gut zu verstehen. Und wie gesagt, meine rudimentären Türkischkenntnisse beschränken sich zur Zeit auf Begrüßungsformeln und Zahlen.
Dennoch gab es auch nicht übermäßig viele Actionszenen. Viel mehr haben mich tatsächlich die Gespräche und die Geschichte selbst aufgewühlt. Da gibt es einerseits die radikalen Muslime, die vor Gewalt nicht zurückschrecken, andererseits den intoleranten FBI-Agenten, der immer wieder betont, dass alle Muslime gleich schlecht seien. Und schließlich endet der Film in der Türkei, fabelhafte Bilder von Istanbul werden gezeigt, die Aya Sofya wird als gemeinsamer Ort für Christen und Muslime gewählt.
Fast beruhigend ist es, wenn der türkische Agent Acar erklärt, dass die Todesstrafe in der Türkei vor wenigen Jahren abgeschafft wurde, um dem Land den Weg zum EU-Beitritt zu ebnen – während man zugleich Gefangene mit Fuß- und Handfesseln im Gefängnis sitzen sieht.
Am Ende glaubt man sogar an ein Happyend, wenn Hadjı endlich freigelassen wird und in sein Heimatdorf fährt, wo seine alte Mutter noch immer lebt. Aber wie gesagt, nichts ist wie es scheint. Auch nicht am Ende …
Der Film ist absolut sehens- und empfehlenswert, wie ich finde. Sobald sich meine Sprachkenntnisse verbessert haben, werde ich ihn garantiert auch auf DVD gucken. Hinzuzufügen ist nämlich noch an dieser Stelle, dass die zwei türkischen Polizisten (gespielt von Mahsun Kırmızıgül und Mustafa Sandal) auch noch verdammt gut aussehen :-).

© janavar

(publiziert am 7. November 2010)

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