In manchen Wochen verpasse ich sehr viel. Meine besten Freunde leben in Europa. Zwischen 6.000 und 8.000 Kilometer entfernt. Wenn ich morgens aufstehe, sind sie auf der Arbeit. Sie sind zu Hause, wenn ich auf der Arbeit bin. Wenn ich abends nach Hause komme, schlafen sie schon. Und ich schlafe dann, wenn sie aufstehen. Klar, kann man sich zwischendurch schnell ein paar Whatsapp-Nachrichten schreiben, aber Telefonate müssen im Voraus gut geplant werden. Und manchmal fällt auch noch das Internet hier zu Hause aus, in dieser Woche hatten wir mehrere kleine Störungen und auch einen über 24-stündigen Totalausfall.
In dieser Woche habe ich die Geburtstagsfeier einer Freundin verpasst. Die große Hochzeitsparty einer anderen. Die Einschulungsfeier meiner Patentochter. Den neuen Job einer dritten Freundin, wegen dem sie noch etwas weiter wegziehen wird. Wir erhöhen unsere Entfernung dann sogar auf über 12.000 Kilometer. Sie schicken mir Fotos, ich ihnen. Von meinem neuen Fahrrad, mit dem ich nun täglich zur Arbeit fahre. Von dem schönen Wetter, das dazu einlädt, viel draußen zu sein und Boston zu erkunden. Trotzdem bin ich etwas traurig, was ich alles verpasse, obwohl ich mein neues Leben hier sehr mag. Andererseits bin ich sehr froh, dass die Entfernung unseren Freundschaften keinen Abbruch tut. Vielleicht weil alle von uns gerne reisen und fast alle von uns schon in verschiedenen Ländern gearbeitet haben. Weil wir uns sehr gut kennen und genau wissen, wie die anderen ticken. Und irgendwann werden wir uns auch gegenseitig besuchen.
|Gesehen| das Musical “Kinky Boots”
|Gelesen| Game of Thrones, Has anyone seen my pants?
|Gehört| viel auf Spotify
|Getan| gearbeitet, auf Spectacle Island gewesen, ein kostenloses Konzert am Institute of Contemporary Art besucht, in Little Italy bei einem Straßenfest gewesen
|Gegessen| verschiedene Salate, Chinesisch, Pizza, italienische Kuchen
|Getrunken| Wasser, Kaffee, Cider, schwarzen Tee, Margaritas
|Gedacht| Manche Menschen schaffen es sogar, einem die Schuld zuzuschieben, weil man einfach nur atmet.
|Gefreut| weil meine erste US-Kreditkarte bei mir angekommen ist, weil ich die ganze Zeit echt nette Leute kennen lerne
|Gelacht| als Canavar im Fenster saß und mit dem fetten Kater im Fenster in etwa zwanzig Meter Entfernung per Miauen kommuniziert hat
|Gewünscht| ein Hallo oder mehr Supergirl-Kräfte für mich (oder beide)
|Gekauft| Essen und Trinken
|Geklickt| Pinterest, E-mails
Some weeks I miss out on so many things. My best friends live in Europe. Between 6,000 and 8,000 kilometers away from me. When I get up in the morning, they are already at work. They are at home, when I am at work. When I come home in the evening, they already sleep. And I sleep, when they get up. Of course, we write Whatsapp messages in between times, but it takes more effort to schedule calls. And sometimes the internet here at home fails. This week it had several smaller malfunctions and a total failure for more than 24 hours.
This week I missed my friend’s birthday party. Another friend’s great wedding party. My goddaughter’s starting school, which we celebrate in Germany. The new job of a third friend, for which she is going to move even further away. We thus increase our distance to more than 12,000 kilometers. They send me photos, I send them some. Of my new bike, on which I cycle to work every day. Of the awesome weather that invites me to spend much time outside and to explore Boston. Still I am sad about all the things I miss out on, although I like my new life here very much. On the other hand, I am glad that the huge distance doesn’t harm our friendships. Maybe because we all love to travel, and nearly all of us have already worked in other countries. Because we know each other very well, and we know how we all work. And one day we will hopefully visit each other.
|Watched| the musical “Kinky Boots”
|Read| Game of Thrones, Has anyone seen my pants?
|Listened to| a lot on Spotify
|Done| worked, went to Spectacle Island, went to see a gratis concert at the Institute of Contemporary Art, was at a street festival in Little Italy
|Eaten| several salads, Chinese, pizza, Italian cake
|Drunk| water, coffee, cider, black tea, margaritas
|Thought| Some people even manage to cast the blame on you just because you breathe.
|Been glad| because I’ve got my first US credit card, because I get to know so many really nice people
|Laughed| when Canavar sat in the window and communicated by meowing with the fat cat in the window about 20 meters away
|Desired| a hello or more supergirl powers for me (or both)
|Bought| food and drinks
|Clicked| Pinterest, emails
© Janavar
Das kann ich mir lebhaft vorstellen, wie Canavar kommuniziert 🙂
Sei froh, dass die Freundschaften halten, dann sind es wahre Freunde!
LG und einen schönen Start in die neue Woche wünscht
Ivi
Liebe Jana,
ich kenne Deine Situation sehr gut und leider sind daran viele Freundschaften kaputtgegangen. Du kannst froh sein, daß Deine Freundschaften anscheinend sehr gut sind, wenn ihr doch irgendwie Wege findet Kontakt zu halten. Ich mache mir keine falschen Vorstellungen. Ich weiß, daß ich in Australien komplett bei Null anfangen muß. Meine Freunde werden einfach zu weit weg sein und wenn ich erstmal arbeite, dann kann ich im Jahr evtl noch für 4 Wochen nach Europa. Wie soll ich da Freundschaften pflegen. Sicher hat man Emails und Skype, aber wird das die nächsten Jahre reichen? Das ist leider der Preis den wir zahlen. Dafür lernen wir aber viele neue interessante Menschen kennen und ich hoffe, daß dann daraus Freundschaften entstehen. Falls Du magst, können wir gerne mal Skypen, What’s App nutzen usw. Zeitmässig sind wir glaube ich nur 2 Stunden versetzt. Also wenn Du magst, kann ich Dir gerne meine Kontaktdaten geben. Ich kann Dir zwar keine alte Freundschaft ersetzen, aber wir könnten ja eine neue aufbauen 🙂 Wir kennen uns ja durch den Blog schon paar Jährchen 😉