Auf meiner Suche nach mehr Zufriedenheit und innerer Ausgeglichenheit hatte ich letzte Woche die Idee, jeden Morgen beim Aufstehen zu singen. Was für eine dämliche Idee! Wenn morgens um halb sieben viel zu früh der Wecker klingelt, möchte ich alles tun – mir die Decke über den Kopf ziehen, schlafen, träumen, die Augen schließen – aber mit Sicherheit nicht singen. Dazu kommt, dass ich überhaupt nicht singen kann und morgens im Halbdunkel original wie eine besoffene, erkältete Nebelkrähe klinge.
Da ich mir aber nun einmal die Aufgabe gestellt hatte, wollte ich sie trotz aller Hindernisse durchziehen. Zu meinem Glück ist der Lieblingsmensch immer schon aus dem Haus, wenn ich aufstehe und kann mein Gekrächze nicht hören. Ich habe also an jedem Morgen gesungen, wenn ich mich auch wirklich dazu quälen musste. Manchmal beim langsamen Aus-dem-Bett-steigen, manchmal erst unter der Dusche. Da der Kater mit seinen empfindlichen Katzenöhrchen nicht weggelaufen ist, war mein Gesang vielleicht auch gar nicht so schlimm.
Ich muss ehrlich zugeben, dass mir das Singen beim Wachwerden geholfen hat. Außerdem musste ich irgendwann über mich selbst lachen und hatte oft den ganzen Tag ein Liedchen auf den Lippen bzw. habe mich häufig ertappt, dass ich eine Melodie vor mich hinsumme (ob das jetzt wirklich so positiv ist, sei mal dahingestellt, aber es hat mich niemand darauf angesprochen und in mir hat sich dabei auch keine multiple Persönlichkeit zu Wort gemeldet).
Übrigens sind die positiven Wirkungen vom Singen wissenschaftlich bewiesen: es beruhigt uns, indem es Stresshormone abbaut. Es stärkt unser Immunsystem, weil unser Herz-Kreislauf-System angeregt wird. Wir atmen intensiver und nehmen mehr Sauerstoff auf. Nicht umsonst wird der Gesang sogar in Therapien krebskranker und depressiver Menschen eingesetzt.
Obwohl mich das Singen am Morgen (wobei, eigentlich zu jeder Tageszeit) große Überwindung kostet, werde ich es weiter versuchen. Denn es schadet auf keinen Fall. Und vielleicht ist das morgendliche Trällern ja das Geheimrezept meines Papas, der immer ausgeglichen und stressfrei durchs Leben geht – auch wenn ich bisher ungern von seinem Gesang aus meinen schönen Träumen gerissen wurde.
Diese Lieder haben bei mir übrigens ganz gut funktioniert – ich fand es gar nicht so einfach, am frühen Morgen schon positive Lieder zu finden:
Bosse: “So oder so”
Jason Mraz: “Life is wonderful”
James Blunt: “Bonfire heart”
Ich + Ich: “So soll es bleiben”
Wir sind Helden: “Die Träume anderer Leute”
Insgesamt liege ich in dieser Woche aber doch leider im Minus. Ich stand nicht genug über den Dingen und habe mich oft mächtig geärgert, was mich eine Menge Energie gekostet hat. Völlig unnötig, aber es ist passiert. Zum Glück hatte meine beste Freundin hier immer Zeit für mich und hat mich total verstanden. Reden hilft ungemein.
Für die nächste Woche nehme ich mir vor, 1. weiter zu singen und 2. jeden Tag mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse zu essen/trinken. Hier gibt es beispielsweise gerade ganz frische Granatäpfel.
Welche Säfte mischt ihr euch gerne?
© janavar
Ich mixe mir total gerne einen Shake mit Heidelbeere, Kiwi, Banane und etwas Joghurt.. Yammie..
Danke, das werde ich mal testen 🙂
Ich finde Deine Idee gut und ich singe auch sehr gern… überwiegend mit… also beim Autofahren oder, wenn ich einen Lieblingssong im Radio höre. Allerdings ist die menschliche Stimme am frühen Morgen bestimmt aus naturgegebenem Grund so krächzig. Ich würde immer erstmal etwas trinken und in die Gänge kommen.
Ein Gute-Laune-Song auf Deutsch ist zum Beispiel “Ein Kompliment”. Das kann man sich dann singender Weise selbst machen. 😉
An das Lied habe ich noch nicht gedacht, aber das werde ich auch ausprobieren. Danke, liebe Corinna!
P.s. Ich kann wirklich gar nicht singen, früher hat mir meine beste Freundin sogar mal verboten, im Auto neben ihr zu singen 😀