“Elizabeth Gilbert is in her thirties, settled in a large house with a husband who wants to start a family. But she doesn’t want any of it. A bitter divorce and a rebound fling later, Elizabeth emerges battered yet determined to find what she’s been missing.
So begins her quest. In Rome, she indulges herself and gains nearly two stone. In India, she finds enlightenment through scrubbing temple floors. Finally, in Bali, a toothless medicine man reveals a new path to peace, leaving her ready to love again.”
Vor zwei Jahren hatte ich noch nichts von dem Buch gehört und schaute als ersten Film in Istanbul zufällig “Eat pray love“, die Buchverfilmung mit Julia Roberts in der Hauptrolle. Nach diesem wundervollen Film erfuhr ich erst von dem Buch und kaufte es so schnell wie möglich. Zu Ende gelesen habe ich erst diese Woche. Ich schiebe das auf den Schreibstil der Autorin, Elizabeth Gilbert, der zumindest in diesem ihrer Werke – ich habe aber keine anderen gelesen – nicht sehr literarisch und eher schwerfällig ist. Gut, es ist nicht klar, welches Genre “Eat pray love” eigentlich bedienen soll. Roman? Autobiographie? Tagebuch? Selbsthilfebuch? Vielleicht eine Mischung aus allem. So ein Mix findet sich auch im Stil wieder und liest sich langsam, schwer. Viele Sätze beginnen mit “and”, unzählige “I”s reihen sich aneinander, Präsens und Präteritium wechseln sich andauernd ab.
“Eat pray love” gliedert sich in drei Teile mit jeweils 36 Kapiteln, wobei die Teile sortiert sind nach den drei Ländern, die Autorin und Protagonistin Elizabeth für je vier Monate bereist: Italien, Indien und Bali. In Rom entdeckt sie großartiges Essen, in Indien in einem Aschram die Meditation und ihren Weg zu Gott und schließlich in Bali die Liebe. Zwischendurch gibt es immer wieder Kapitel über ihren tiefen Glauben an Gott, den sie auf einmal während der Trennungsphase von ihrem Ehemann entdeckt habe. Für meinen Geschmack ein bisschen viel Gott und vielleicht liegt darin auch ein Problem zwischen mir und dem Buch, dass es meine Vorstellung einfach übersteigt, dass Gott tatsächlich auf einmal antwortet – und nicht das Unterbewusstsein eines Menschen. Aber es werden auch so viele Menschen und ihre Lebensgeschichten erwähnt, dass ich sie mir weder merken kann noch immer die Relevanz dieser für den Gesamtverlauf der Geschichte erkennen kann.
Was ich beim Lesen mochte, waren die Beschreibungen der Orte und des Essens. Als ein neues Ziel habe ich mir vorgenommen, wirklich nach Neapel zu reisen, um Italiens beste Pizza zu essen. Ein Entspannungsaufenthalt in einem indischen Aschram klingt auch nicht schlecht und von Bali aus würde ich durchaus gern kleine Inseln erkunden.
Aber ob ich den sich an “Eat pray love” anschließenden Teil “Committed” lesen werde, weiß ich noch nicht genau. Dabei steht er auch seit fast zwei Jahren schon in meinem Bücherregal. Für meinen Geschmack braucht man für das Buch zu viel Geduld und ich habe aus dem Film positivere Gefühle gezogen. Ich würde eher jedem empfehlen, den Film zu schauen, der sich inhaltlich nur wenig unterscheidet.
Nichtsdestotrotz gibt es einige hübsche, zitierwerte Textstellen im Buch, wie zum Beispiel:
- “But a true soul mate is a mirror, the person who shows you everything that’s holding you back, the person who brings you to your own attention so you can change your life. A true soul mate is probably the most important person you’ll ever meet, because they tear down your walls and smack you awake. But to live with a soul mate forever? Nah. Too painful. Soul mates, they come into your life just to reveal another layer of yourself to you, and then they leave.” (Kapitel 48)
- “Life, if you keep chasing it so hard, will drive you to death. Time – when pursued like a bandit – will behave like one; always remaining one county or one room ahead of you, changing its name and hair color to elude you, slipping out the back door of the motel just as you’re banging through the lobby with your newest search warrant, leaving only a burning cigarette in the ashtray to taunt you. At some point you have to stop because it won’t. You have to admit that you can’t catch it. That you’re not supposed to catch it.” (Kapitel 49)
- “‘There are only two questions that human beings have ever fought over, all through history: How much do you love me? And Who’s in charge?’ Everything else is somehow manageable. But these two questions of love and control undo us all, trip us up and cause war, grief and suffering.” (Kapitel 50)
- “Anyway, the day of the week that you were born is more important in Bali than the year, which is why, even though Ketut doesn’t know how old he is, he was able to tell me that the patron god of children born on Thursdays is Shiva the Destroyer, and that the day has two animal spirits – the lion and the tiger. The official tree of children born on Thursday is the banyan. The official bird is the peacock. A person born on Thursday is always talking first, interrupting everyone else, can be a little aggressive, tends to be handsome (‘a playboy or playgirl,’ in Ketut’s words) but has a decent overall character, with an excellent memory and a desire to help other people.” (Kapitel 81)
Tja, ich wurde an einem Donnerstag geboren und könnte meinen Charakter nicht besser ausdrücken …
© janavar
Ich habe auch erst den Film gesehen und dann das Buch gelesen. Ich fand das Buch ok…mehr aber auch nicht. Den Film fand ich sehr schön, auch wenn man diese spirituelle Wandlung der Roberts nicht wirklich sehen konnte. Trotzdem schön gemacht und ich musste viel heulen. Besonders an der Stelle, wo sie in Rom in dieser Ruine sitzt und nachdenkt.