Travel: The ruins of Ani, Pt. 1

Ich hatte ja schon letzte Woche geschrieben, wie viel Fantasie ich habe. Was meint ihr, wie sehr die blüht, wenn ich an einem historischen Ort bin, der viel Platz für Vorstellungskraft lässt? Anfang Mai war ich bei den Ruinen von Ani – einst armenische Hauptstadt im 10. Jahrhundert, Stadt der 1.000 Kirchen, mit über 100.000 Einwohnern. Heute liegt Ani im Osten der Türkei, direkt an der Grenze zu Armenien. Von Kars [hier] führt eine mäßig gute Straße zu diesen fantastischen, historischen Überreste, die direkt hinter dem Dorf Ocaklı liegen, in dem die Bewohner kleine Häuser mit Gras als Dach haben und Traktoren mit zum Teil noch Holzeggen über die steinigen Äcker fahren. Es waren wenige Touristen dort, eine türkische Reisegruppe, eine internationale, vereinzelte Individualtouristen wie ich.

Das Gebiet hinter den alten Stadtmauern ist riesig und überall gibt es im Steppengras Spuren dieser einst mächtigen Stadt. Ich kann mir vorstellen, wie auf den riesigen Stadtmauern Männer als Wache standen, weit ins Land blicken und jeden Gast und Feind schon sehr früh erblicken konnten. Wie die Menschen in edlen Gewändern an den Händlern vorbei über die gepflasterten Straßen stolziert sind, hin zur Königsburg, die auf einem Berg lag. Wie die Menschen zu ihren Synagogen und Kirchen oder zum Feuertempel gingen, um ihrem jeweiligen Gott zu huldigen, in einer kurzen Zeit als alle friedlich zusammenlebten und die armenischen Könige keine Kriege führten. Stattdessen wurde das Geld für Bildung und Wissenschaft ausgegeben. Das armenische Katholikat zog nach Ani als Hauptsitz. Wie seltsam es ist, heute zwischen diesen wenigen Ruinen zu spazieren, auf den gleichen Pflastersteinen zu laufen und in den weiten Grasflächen dazwischen nur zu sehen, dass so eine große Stadt einfach untergegangen ist. Vielleicht habe ich in letzter Zeit auch einfach etwas zu viel “Games of Thrones” geschaut, aber so wie dort stelle ich mir in etwa das Leben im mittelalterlichen Ani vor – und mit dem Tod des starken Königs kamen auch die Kriege wieder …

Travel: The ruins of Ani, Pt. 1, Turkey

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I wrote already last week how much fantasy I have. Now what do you think happens when I am at a historic place which leaves so much space for my imagination? At the beginning of May I was at the Ruins of Ani – once an Armenian capital in the 10th century, city of a thousand and one churches, with over 100,000 inhabitants. Today, Ani is in the very East of Turkey, at the border to Armenia. There is an average road leading from Kars [here] to these fantastic, historic remains. They lie directly behind the village of Ocaklı, whose inhabitants live in small houses with grass as roofs. Some of the people still pull wooden harrows behind their tractors on the stony fields. There were only few tourists at Ani, one Turkish tour group, one international one, occasionally individual tourists like I.

The area behind the ancient city walls is huge. There are traces of this once mighty city everywhere in the steppe grass. I can imagine how men kept guard on the giant city walls, how they were able to see far into the distance and notice guests and enemies very early. How the inhabitants wearing fine robes strutted through the cobbled streets, passing by the merchants, and walked up to the king’s castle, which was up on a hill. How the people went to their synagogues and churches or the Fire Temple in order to worship their gods. This happened in the short time when they all lived together peacefully, and their Armenian kings didn’t wage any war. Instead they spend their money for education and science. The Armenian catholicate moved to Ani and made it its center. How strange it is to walk today through those few ruins, on the same cobblestones, and due to the vast grass areas in between to see that such a great city simply perished. Maybe I’ve only watched “Game of Thrones” a bit too often recently, but I imagine medieval life in Ani to be quite similar – and after the strong king’s death also wars were started again …

Travel: The ruins of Ani, Pt. 1, Turkey

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© Janavar

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2 thoughts on “Travel: The ruins of Ani, Pt. 1”

  1. Ich bin Games of Thrones süchtig. Habe aber erst die 1-4 Staffel geschaut. Hast Du schon Zugang zu der 5.??? Kann kaum erwarten wie es weitergeht. Hab ich Dich das schon mal gefragt? Bin nicht sicher, aber wenn, habe ich Deine Antwort nicht gesehen 🙂

    1. Ähm, ja, ich schaue alles über Stream, weil es in der Türkei niemanden schert, ob man streamt oder sogar herunterlädt … Aber ich bin erst bei Staffel 3 und bin schwer begeistert. Warum hat mir keiner vorher gesagt, wie toll die Serie ist? Ich liebe Serien/Bücher/Filme mit historischen Anspielungen und Fantasieelementen. Und die kleinen Drachen sind sooooo niedlich.

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