Wie mein Opa 99 wurde

Heute fand die große Feier statt, mein Opa wurde am 6. August 1913 geboren und somit heute 99 Jahre alt.

Jedes Jahr zu seinem Geburtstag kommen seine Kinder, Enkel und mittlerweile auch Urenkel zusammen zum Feiern. Ich erinnere mich noch an seine Geburtstage vor etwa 20 Jahren, an denen Sport- und Spielolympiaden abgehalten wurden, um uns Enkel zu beschäftigen. In den letzten Jahren sind wir aber ruhiger geworden und treffen uns alle in München, wo mein Opa bei seiner Tochter lebt und gehen zum Mittag jedes Jahr in einem Restaurant essen, bevor die große Essorgie zu Hause weitergeht.

In erster Linie hat mein Opa wohl einfach gute Gene, dass er ohne große Probleme so alt geworden ist. Er geht am Rolator spazieren, ist geistig fit und macht noch sehr Vieles selbst. Heute sprach er optimistisch von seinem 100. Geburtstag Geburtstag.

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Das Restaurant des 99. Geburtstags. Manchmal trinkt mein Opa auch einen Wodka nach dem Frühstück.

Ich habe mal gesammelt, was er alles getan hat, um so gut und gesund so lange zu leben:

1. Richtige Ernährung: Jeden Tag eine frische Knoblauchzehe essen und ein kleines Gläschen Rotwein trinken. Überhaupt das essen und trinken, wozu man Lust hat.

2. Sportlich sein: Bis 95 ist er bei gutem Wetter täglich mit dem Fahrrad 10 km gefahren.

3. Optimistisch bleiben: trotz 2. Weltkrieg und Flucht vom Sudetenland nach Mecklenburg sagt er immer, er sei ein absolutes Glückskind. Er nennt das auch “Nach-vorne-gucken”.

4. Immer das Köpfchen anstrengen: er hat bis weit über 80 im Büro freiwillig weitergearbeitet, beim Skat gewinnt er immer noch und ich habe gehört, dass er im angeheiterten Zustand immer noch auf Tschechisch singen kann.

5. So lange wie möglich selbständig sein: bis etwa 95 hat er allein gelebt, fast alles ohne Hilfe erledigt und ist innerhalb Deutschlands allein mit dem Zug gereist.

6. Selbstbewusst sein: bis heute sagt er laut und deutlich, was er wie will. Und wehe das wird anders gemacht 😉

7. Soziale Kontakte pflegen: er telefoniert gern mit seiner Familie und seinen Freunden, spielt mit den Urenkeln und trifft sich mit Nachbarn zum Kaffeeklatsch.

8. Nie aufgeben: auch nach Stürzen über den Teppich, nach Schwächeanfällen und diversen Krankheiten (ach ja, rechtzeitig zum Arzt gehen scheint sehr wichtig!) rappelt er sich immer wieder auf – und hält das Besteck und das Sektglas auch bei jedem nächsten Geburtstag noch selbst.

So hat mein Opa auch große Chancen, älter als 100 zu werden. Ich drücke ihm alle Daumen dafür!

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Nie den Kopf hängen lassen!

©janavar

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