Turkey Tuesday: Kiriş

Es ist Mitte November, die Tage sind bereits kurz und kühl. Daher nehme ich euch heute mit auf eine Urlaubsreise nach Kiriş, einem Feriendorf 50 Kilometer westlich von Antalya. Der Lieblingsmensch und ich haben hier sogar schon zweimal unsere Opferfestferien verbracht, nämlich im letzten und in diesem Jahr. Im gleichen Hotel. Das lag aber in erster Linie daran, dass ich meinen Eltern zu ihren runden Geburtstagen dieses Jahr eine Reise in die Türkei schenken und bei meiner Wahl auf Nummer Sicher gehen wollte. Soweit ich gehört habe, hat es meinen Eltern aber auch wirklich gefallen.

Der Vorteil an diesem Miniort, der eigentlich nur aus einer Hauptstraße, einige Geschäften und einer Menge Hotels besteht, ist, dass er direkt am Mittelmeer liegt. Und, hey, Mittelmeer im Oktober bedeutet um die 23 °C warmes Wasser. Am Tag kann man ordentlich in der Sonne am Strand brutzeln, nur abends wird es etwas kühler. Für Mitteleuropäer das perfekte Urlaubswetter, finde ich. Jedenfalls ertrage ich die türkische 40 °C Sommerhitze nicht draußen, weshalb ich im Hochsommer ganz sicher nicht am Mittelmeer zu finden bin.

Wir haben also schon im Frühling unseren Oktoberurlaub gebucht und wieder im Hotel “Le Jardin Queens Park”, weil es u.a. einen eigenen Strandabschnitt hat. Ich bin in meinen Ferien nämlich extrem faul und habe keine Lust, noch über drei Straßen bis zum Meer laufen zu müssen. Eigentlich kommt dies hier meinem perfekten Urlaub sehr nahe: ein schönes Zimmer, all inclusive und ich bewege mich in erster Linie zwischen meinem Bett, dem Büfett, meiner Strandliege und dem Meer. Ach ja, und zwischendurch habe ich mir noch einige Massagen gegönnt.

Ich war ehrlich gesagt überrascht, zu sehen, dass sich das Hotel seit dem letzten Jahr noch verbessert hat. (P.s. Das ist meine persönliche Meinung, für die ich NICHT bezahlt werde.) So gab es eine noch größere Auswahl beim Essen, eine Strandbar und ein Animationsprogramm, das ganz süß war. Wobei ich berufsbedingt etwas allergisch reagiere, wenn Menschen, in diesem Fall die Animateure, Deutsch ohne Präpositionen sprechen :-). Aber das Personal kann schon ziemlich gut Fremdsprachen und hat sich auch über ein freundliches “Guten Morgen” gefreut (ist mir nur so aufgefallen, dass viele Touristen die Angestellten von oben herab behandeln).

Wenn ich nicht gerade im Meer schwamm oder auf meiner Liege faul durch Magazine blätterte oder las, habe ich die Touristen um mich herum beobachtet. Da gab es vor allem Deutsche, Niederländer, Österreicher, Schweizer und Türken (- die meisten anderen Hotels in Kiriş und dem Hauptort Kemer sind übrigens in fester Hand der Russen). Viele Männer sind vom Frühstück direkt zum Frühschoppen am Strand gewechselt, während ihre Frauen sich rundum rot braten ließen. Wenn sie mal ins kleine Fitnessstudio gegangen sind, haben sie die Geräte mit Flipflops benutzt. Dafür haben sie viel Zeit (wie ich) im Wellnesszenter verbracht und sich durchkneten lassen oder im Hamam etwas geschwitzt.

Das Wasser im Pool war übrigens viel kälter als das Meerwasser, das einen ziemlich gut trägt. Allerdings sollte man schon schwimmen können, denn der Strand selbst ist voll von Steinen, weshalb man besser über den Steg und eine Leiter ins Meer steigt. Dafür kann man beim Schwimmen dann aber auch den vorüberfahrenden Booten nach- oder auf die Berge direkt hinter dem Ort schauen. Das ist auch das, was ich am allerschönsten an der Region Antalya finde: man wohnt am Meer und kann immer auf die hohen Berge des Taurusgebirges gucken. Im Herbst kann man den Nebel in den Bergen sehen, im Winter die weißen Bergspitzen, während es unten im Tal angenehm warm ist.

Unten im Tal wachsen auch all die schönen Pflanzen, die es in Mitteleuropa höchstens in den Topf schaffen für einen sonnigen, überheizten Platz. Es ist so toll, an Bananenstauden, riesigen Oleanderbüschen, Dattelpalmen mit Datteln in der Krone, so vielen roten und pinken Blumen … vorbeizulaufen. Außerdem gibt es überall große Plantagen mit Zitrus- und Granatapfelbäumen, deren Früchte gerade geerntet werden. Im Ort gibt es auch einige Geschäfte, aber für das große Shoppingerlebnis muss man wohl nach Antalya fahren, wofür ich einfach zu faul war.

Stattdessen haben wir uns an einem Tag ein Auto gemietet und sind weiter nach Westen gefahren, worüber ich euch aber ein anderes Mal berichten werde. Da dies der einzige Regentag war, hatten wir die gesamte andere Zeit wunderschönstes Sommerwetter und sind kaum aus dem Hotel gegangen – ich konnte schließlich auf gar keinen Fall irgendeine Mahlzeit verpassen (Frühstück – Mittag – Kaffee – Abendbrot), weshalb ich vor allem weite, bequeme Sachen getragen habe. Also zum Essen und am Abend. Die meiste Zeit sind wir in Badesachen herumgelaufen und haben ordentlich Sonne getankt.

Ich fand es richtig schade, als wir wieder abreisen mussten, denn ein drittes Mal werden wohl nicht unseren Urlaub am gleichen Ort im gleichen Hotel verbringen. Da würde ich mich etwas alt fühlen. Aber wenn ich mal wieder absolute Erholung brauche, dann komme ich wieder nach Kiriş, hoffe, dass im Dorfzentrum immer noch der Käfig mit den zwei Affen stehen wird, dass die Hängematten für mich zwischen den Palmen hängen und das Büfett eine Menge toller Nachspeisen nur für mich bereithält. Und drei Massagen nehme ich gleich dazu.

© janavar

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