Nette Erinnerung an die böse Nachbarin

Nachdem der Tag durchmischt begann (positiv – negativ – positiv – negativ …), gab es dann doch ein sehr schönes Erlebnis zwischendurch:

Ich musste noch einmal zum alten Makler, um eine offene Gasrechnung zu zahlen (ja ja, ich sage heute mal nichts weiter zum “Otomatik”-System) und dabei erzählte er mir folgende Geschichte: Vor zwei Tagen hatte er als meine Nachmieter ein nettes, interessiertes türkisches Paar gefunden, die aber gestern wieder absagten. Mit der Begründung, die Unternachbarin gefalle ihnen nicht. Daraufhin fragte der Makler mich, ob ich auch schonmal mit der Frau Probleme gehabt habe. Ach … Ich habe ihm nur eine kurze und türkisch-diplomatische Version der Dinge gegeben. (Hier eine längere.)

Immerhin scheint die Dame ja dann eigentlich niemanden zu mögen, jedenfalls nicht nur Ausländer nicht. Diesmal scheint sie die Nachmieterauswahl sogar maßgeblich mitzubestimmen, vielleicht wartet sie extra, wer zur Besichtigung kommt? Der Makler erwähnte noch, dass es nun wohl schwieriger sei, die Wohnung wieder zu vermieten. Aber  das ist ja mal nicht mein Problem (obwohl ein sofortiger Nachmieter bestimmt zu einer schnelleren Rückzahlung meiner Kaution führen würde).

Der allerallerschönste Satz unseres heutigen Gespräches war jedoch: “Mein Kollege meint, diese Nachbarin ist – wie sagt man auf Deutsch – transsexuell, also, Sie wissen, sie ist wohl ein Mann.” — Das glaube ich nun nicht unbedingt, aber immer, wenn ich von nun an an diese Frau denken werde, wird mir diese Vermutung einfallen und das macht die Erinnerung an ihre Schreiattacken um einiges schöner!

© janavar

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4 thoughts on “Nette Erinnerung an die böse Nachbarin”

  1. Food for Thought! “Mein Kollege meint, diese Nachbarin ist – wie sagt man auf Deutsch – transsexuell, also, Sie wissen, sie ist wohl ein Mann.” Hehe…..I’m impressed, sie hat also eine Identitaetsstörung, eine in gewisser Weise einfache Erklaerung… ‘transseksüel’ das Wort gibts auch im Türkischen 🙂 Allerdings, Wikipedia sagt dazu:
    ”……wird der Begriff (i.e.’Geschlechtsidentitaetsstörung’) von den Kritikern ebenso bemängelt, wie die dadurch verbundene Abwertung der „geschlechtlichen Identität“ transsexueller Menschen als psychische Störung. Hier sehen einige Betroffenen-Gruppierungen Parallelen zur Pathologisierung von Menschen mit abweichender sexueller Orientierung[5] bis Anfang der 1970er Jahre als „sexuell orientierungsgestört“.[6] Zudem sei der Begriff Geschlechtsidentitätsstörung Hauptauslöser für weltweite Transphobie, Diskriminierungen und Menschenrechtsverletzungen, an denen sich auch viele Staaten durch eine dementsprechende Gesetzgebung (wie z. B. die Bundesrepublik Deutschland mit ihrem 1980 eingeführten Transsexuellengesetz) beteiligen, indem sie unwissenschaftliche Geschlechterklischees übernehmen, die indirekt oder direkt mit ideologischen Begriffen wie der Geschlechtsidentitätsstörung oder Geschlechtsumwandlung in Verbindung zu bringen sind.” (…)
    Ideologien und Ideologisierungen machen das Leben eben immer noch schön einfach :-)))

    1. So ist es. Es fiel dem Makler schwer genug, das Wort zu äußern, als würde er sich direkt die Zunge dabei verbrennen. Ja ja, die lieben Leute hier und die Toleranz …

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