Meine Küche bleibt geschlossen

Ich kann mich stundenlang mit Essen beschäftigen. Was nicht heißt, dass ich alles esse. Ich kann mir eine halbe Ewigkeit Bilder in Kochbüchern anschauen oder das Essen im Supermarkt und in den Auslagen der Restaurants. Ehrlich gesagt esse ich letzten Endes sogar ziemlich wenig – außer wenn es Schweinebraten und Kartoffeln in Deutschland gibt. Für mich alleine kochen finde ich langweilig – lasse in einem Hotel mit all inclusive aber keine einzige Mahlzeit aus. Ich bin ein sozialer Esser. In Gesellschaft esse ich gerne, oft und viel. Was viele Leute vermuten lässt, ich könne essen, was ich wolle, ohne zuzunehmen – was natürlich totaler Unsinn ist oder kurz: eine Gewichtzu- bzw. abnahme hängt immer von der Kalorienaufnahme ab.

Ein Leben ohne Kaffeeautomat ist möglich, aber relativ sinnlos 😉

Übrigens liebe ich nicht nur meine unzähligen Kochbücher, sondern auch Küchengeräte – auch wenn ich meinen 50-in1-Mixer, den Eierkocher und den Milchaufschäumer nur sehr selten benutze. Gestern war es endlich so weit: ich habe mir einen Kaffeeautomaten gekauft und bin ganz stolz. Eine silberne Kaffeemaschine mit integrierter Kaffeebohnenmühle, die äußerst leckeren Kaffee brüht (ein Hoch auf Tchibo in Istanbul!!!) und auch spitze auf meiner großen Arbeitsfläche aussieht. Gut, es war das billigste Modell, aber endlich sind die Zeiten des aus-dem-Gläschen-fertig-lecker-Nescafé Vergangenheit. Da mein erster Test heute  (ja, heute erst, weil ich keine Papierfiltertüten gefunden habe) etwas stark ausgefallen ist, bin ich nun hellhellwach.

Aber Kaffeekochen ist quasi überlebenswichtig (letzte Woche wie diese Woche und wohl auch nächste Woche und immer), während Essenkochen vernachlässigt werden kann. Beispielsweise weil ich jeden Tag auf Arbeit kostenloses Mittagessen bekomme, also wenn ich will (aber wer will nach einem dreiviertel Jahr schon noch kalte Bohnen oder kalte Pommes oder Reis im Öl?) Weil ich etwa einmal pro Woche mit einem Freund schön ausgehe – hey, immerhin eine ordentliche Mahlzeit! Oder weil immer mal wieder Einladungen zu öffentlichen Events anstehen, am Lehrertag zum Beispiel. Und morgen Abend bin ich von unserem Schulschachclub zum Dinner anlässlich eines von ihm veranstalteten internationalen Tourniers eingeladen worden. Zunächst wollte ich aus Zeitgründen absagen, aber erstens gibt es gekochtes (nicht Schul-)Essen und zweitens habe ich erfahren, dass die Schüler bis dahin nur mich als Extra-Lehrerin dabei haben wollten. Ich bin gespannt, wie (und überhaupt wo) es wird.

Meine bisherigen Lieblingsrestaurants in Istanbul (alle in Europa) sind übrigens die Folgenden:

Im Midpoint auf der Istiklal Caddesi
    1. Midpoint, Istiklal Caddesi 187:  Die Preise sind günstiger als der chice Style vermuten lässt (ca. 25 – 30 Lira pro Hauptgang). Irgendwie sind im Restaurant alle entspannt und man kann die richtig guten Rindersteaks wirklich genießen. Ich hätte außerdem gerne die gleichen Lampen in meiner Wohnung!http://www.midpoint.com.tr/eng/index.html
    2. Pano, Hamal Başı Caddesi 12: Die hauseigenen Weine schmecken super, z.B. der mit Schokoladen- und Pfeffernoten. Außerdem gibt es internationale Küche, auch wenn die Beilagen sehr klein und typisch türkisch sind (Reis, eine Paprikaschote) . Hauptgang ca. 20 – 25 Lira.http://www.panosarapevi.com
  1. Çok Çok,  Tepebaşı Meşrutiyet Caddesi 51: Thailändisches Essen, das so gut ist, dass man in diesem Restaurant einen Tisch reservieren sollte.  Für Istanbul schon fast teuer mit ca. 25 bis 35 Lira pro Hauptgericht, aber ich esse hier auch wirklich alles auf – und genehmige mir sogar noch eines der leckeren Desserts.http://www.cokcok.com.tr/lang_id2/index_eng.html
  2. Urban, Istiklal Caddesi, Kartal Sokak 6a:Erstens gibt es hier gezapftes Becks, zweitens wirklich gute Pizza, drittens gute Pasta, viertens gute Steaks. Mehr Gründe braucht niemand, um sich in das süße Restaurant, das wie ein Kellergewölbe aussieht, zu verirren. Ca. 15 bis 25 Lira pro Hauptgang.http://www.urbanbeyoglu.com
  3. Şimdi, Asmalı Mescit Sokak 5:In die Seitenstraße verirrt sich garantiert kein Tourist, deswegen ist es dort angenehm ruhig und entspannt – in einem traditionellen Pera-Gebäude. Die Pastagerichte (ca. 25 Lira) sind sehr gut, mehr habe ich leider noch nicht getestet. Außerdem ist der Service wirklich schnell und super!(Leider keine Webseite vorhanden.)

© janavar

(erstmals veröffentlicht am 19. April 2011)

Sharing is caring!

Leave a Reply

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.