Meine ersten Manolos

In Dubai habe ich mir meinen bisher größten kaufbaren Traum erfüllt und mir mein erstes Paar Manolos gekauft. Seit Jahren bin ich ein riesiger Sex and the City-Fan, schuhbesessen war ich sogar davor schon und somit war der Kauf eine fast logische Entwicklung in meinem Leben. Nachdem ich an einem Abend unvorbereitet in der Dubai Mall vor dem Manolo Blahnik-Laden stand und leicht hyperventilierte, musste ich einen Tag später unbedingt dort hineingehen. Letztes Jahr im Winter in New York war ich leider nicht ganz so mutig. In Dubai ist der Shop klein und ich habe mir erst einmal sämtliche Schuhe angesehen, bevor ich mich für die schwarzen Sedaraby entschied und der nette Verkäufer nach einem Blick auf meine Füße sofort die richtige Größe brachte.

Ich wollte nämlich Manolos, die auffallen, also keine normalen Pumps, aber eine Farbe haben, die man immer anziehen kann. Zum Glück fiel mir das Bezahlen bei Manolo Blahnik einfacher, weil der Verkäufer die Kreditkarte mit nach hinten nahm und mir die Rechnung dann in einem kleinen Umschlag übergab. So hält sich der Schmerz in Grenzen. Ansonsten tut nichts weh, jedenfalls nicht die Schuhe. Die sind trotz ihrer Höhe von 9 cm super bequem und ich kann lange in ihnen laufen.

Wobei ich sie nicht so viel trage, bisher eher zu Hause, weil ich die zarten Ledersohlen nicht dem bösen Istanbuler Straßenpflaster aussetzen will. Einmal hatte ich sie vor zwei Wochen zu einer Feier im Garten des Generalkonsulats an. Ja, die Löcher im Rasen sind von mir … Ich bin stolz wie Bolle Carrie Bradshaw an dem Abend herumgelaufen. Auch wenn sonst niemand Schuhe unterscheiden kann, gibt mir dieses Paar ein großartiges Gefühl, vor allem eines von Unabhängigkeit und Freiheit, weil ich sie mir von meinem eigenen Geld gekauft habe. Ich fühle mich besser in ihnen, weil ich sie so furchtbar schön finde. Überhaupt: wenn man auf 9 cm-Absätzen ohne Probleme herumstolzieren kann – und das kann ich – was soll den Tag da noch beeinträchtigen?

Ich wage die Prognose, dass es nicht bei diesem einen Paar Manolos bleiben wird, weil sie einfach zu toll sind. Ja, sie kosten viel, sind es für mich aber absolut wert. Und sollte wirklich einmal die große Krise kommen, vor der einige meiner Freunde ständig warnen, habe ich wenigstens etwas Wertvolles zum Eintauschen.

© Janavar

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5 thoughts on “Meine ersten Manolos”

  1. Perfektion!!!! Die sind echt wunderschön! Und ich weiß genau wie du dich fühlst 🙂 Damals als ich 16 war wollte ich unbedingt echte Converse Chucks haben, aber mit meinem kleinen Taschengeld konnte ich mir nur die nachgemachten leisten. Und als ich mir dann irgendwann von meinem Kellnergehalt die ersten originalen kaufen konnte, bin ich hoch erhobenen Hauptes damit durch die Stadt gelaufen 😀 Sind zwar “nur” Turnschuhe und natürlich nicht annähernd so teuer wie deine schönen Manolos, aber ich glaube das Gefühl ist das Gleiche. Schön wenn man sich was von seinem hart erarbeiteten Geld leisten kann:)

    1. Das Gefühl ist definitiv dasselbe! Ich kann das so gut nachvollziehen. Früher habe ich mein kleines Taschengeld auch immer ganz lange gespart, um mir einen richtigen Traum zu erfüllen. Chucks sind ja immerhin auch bequem. Ich besitze ein Paar in Gelb und das schon seit Jahren. Die würde ich auch nicht mehr hergeben 🙂

  2. Solche Dinge muss man sich kaufen, wenn man sie sich leisten kann. Falls dann wirklich eine Krise kommt, hast Du sie schon und kannst Dein restliches Geld immer noch zusammen halten. Ich verdiene im Moment nicht so viel und bin froh über alles, was ich mir früher geleistet habe. Wie bei allem sollte man halt einfach nur nicht übertreiben. 😉

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