Happy Ramadan!

Seit 5.49 Uhr heute früh ist es soweit: der neunte Monat des islamischen Kalenders beginnt und somit die 30-tägige Fastenzeit. Ab sofort sieht man tagsüber weniger Menschen auf Istanbuls Straßen, weil es draußen zu heiß ist und die Fastenden nichts trinken dürfen. Aber am Abend nach Sonnenuntergang strömen sie aus ihren Häusern und picknicken auf Grünstreifen oder besonders vor der Blauen Moschee in Sultanahmet. Im Park neben meinem Lieblingsteegarten hat die Stadtteilverwaltung ein großes Zelt aufgestellt für das gemeinsame Iftar, das Fastenbrechen am Abend. Eine Stunde vor Sonnenaufgang laufen Trommler durch die Straßen und wecken die Leute, damit sie noch einmal etwas essen und trinken können. Ich persönlich hege doch eher eine größere Abneigung gegen laute Trommeln mitten in meiner Schönheitsschlafzeit und hoffe, dass sie dieses Jahr entweder meine Straße meiden oder in Bakirköy vielleicht sogar verboten sind?! (Einige Stadtteile haben die Trommler nämlich schon in den letzten Jahren wegen Ruhestörung verboten.)

Ich habe übrigens mal “Happy Ramadangegoogelt und bin ganz überrascht von den vielen schönen und interessanten Ergebnissen. Es scheint, als hätten die Amerikaner für wirklich jeden Anlass etwas Passendes, z.B.

Die Stimmung zwischen Sonnenunter- und Sonnenaufgang wird wieder sehr schön sein, auch wenn ich nicht ganz nachvollziehen kann, warum man rund fünfzehn Stunden lang nichts trinken darf. Als ich letztes Jahr Ende August in Bodrum war, habe ich niemanden getroffen, der gefastet hat, einfach weil vor allem die arbeitende Bevölkerung dort bei 35 °C minimum schon aus Gesundheitsgründen Wasser trinken muss.

Ich kenne ein deutsch-türkisches Ehepaar und sie sagen immer Folgendes: sie, die Deutsche, fastet während Ramadan und findet es leichter, weil man nach Sonnenuntergang alles essen darf, was man will. Wenn sie die sechs Wochen zwischen Aschermittwoch und Karfreitag fastet, fällt es ihr viel schwerer, auf Schokolade, alle anderen Süßigkeiten und Fleisch zu verzichten. Er, der Türke, hingegen findet das christliche Fasten einfacher, weil er den ganzen Tag etwas essen darf und nur auf einige Dinge verzichten muss.

Sehr hübsch finde ich übrigens meine neueste Entdeckung: ein Ramadan-(Advents)Kalender für Kinder (takvim = Kalender). Es gibt dreißig Türchen, also für jeden Tag des Ramadan-Monats eine und danach folgt ohnehin das Zuckerfest, an dem Kinder oft kleine Geschenke bekommen. Vorn kann man Nasreddin Hodscha, ein Held der türkischen Volksliteratur, sehen. Auf der Rückseite finden sich drei kleine Rätsel und zwei typische Figuren des türkischen Karagöztheaters, so eine Art Schattentheater. Ich habe den Kalender im Supermarkt A101 gefunden für etwa 2,50 TL und musste ihn einfach kaufen. Jetzt überlege ich mir mal, wer ihn bekommt …

Na dann: HAPPY RAMADAN!!!

© janavar

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1 thought on “Happy Ramadan!”

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