Gelesen: “The Walls of Byzantium” von James Heneage

James Heneage: “The Walls of Byzantium”
2013
576 Seiten, 19,90 €
Die deutsche Übersetzung erscheint am 24. April 2014 und kostet 9,30 €.

Das sagt der Klappentext:

“This sweeping historical novel, rich in story and character, is shaped by the quest for a mysterious relic, guarded through generations, and one that might yet save the threatened Byzantine empire.

THE WALLS OF BYZANTIUM is set in an age of clashing empires, as darf forces from the east seem to be sweeping aside everything in their path and endangering the first light of the western Renaissance. It is an age of ruthless rulers, divided churches, fractured dynastics and highly competitive, intrepid traders, fighting as fiercely for the monopoly of their commodities as any today. It is an age of great cities like Venice and Constaninople; an age of conquerors like Tamerlane who will drown the world in blood; an age when only a hero of exceptional gifts can make a difference.

Luke Magoris is that hero. Born the son of one of the Varangian guards who had sworn to keep the secret safe, he will find himself committed to a long journey to discover – and try to avoid – his destiny. He will travel from battle to trading fortune, from horse dealing to captivity, and to the love of three very different women and the unrelenting enmity of two remarkable men.

THE WALLS OF BYZANTIUM is the first of a series that will leave you impatient and longing for the next.”

Ich gehe sehr gerne in Buchhandlungen und schaue mir die kleine Auswahl englischer Romane in den Regalen an. Dieser Roman ist mir sofort ins Auge gestochen und ich musste ihn nach dem Lesen der ersten Seite einfach kaufen. Ich habe ihn auf dem Weg zur Arbeit gelesen, in Pausen, auf dem Weg nach Hause im Bus, zu Hause, abends im Bett … und ich konnte jeder Zeit und sofort in der spannenden Geschichte versinken. Das liegt daran, dass der Plot super geplant und aufgebaut ist. Alle Personen, die einmal eingeführt sind, tauchen auch später wieder auf – außer sie sterben und das ist leicht, wenn es ständig zu Kämpfen zwischen Türken und Europäern, zwischen Venezianern und Genuesen kommt.

Immer wieder ändert sich die Erzählperspektive, was sich allerdings auf die Hauptfiguren beschränkt. So erfährt der Leser, was parallel bei der bösartigen Zoe, der liebenswürdigen Anna und dem Helden des Buches, Luke, passiert, auch wenn sich die Figuren an verschiedenen Orten befinden. Andererseits gibt es genug Personen, die das Schicksal so beeinflussen, dass sich die Figuren immer wieder begegnen. Luke und Anna lieben sich, doch Zoe, die die Geliebte des Sultanssohns Süleyman ist, will Luke für sich haben. Sie sorgt dafür, dass Anna in Süleymans Harem kommt, doch erhält sie trotzdem nicht Luke, weil Süleyman diesen längst den Venezianern versprochen hat … Alle diese Strategien machen Sinn, weil sie wirklich aus der Geschichte heraus wachsen.

Außerdem mag ich die vielen kleinen Details, die das unglaubliche Hintergrundwissen des Autors zeigen: erst um 1400 eroberte der Zucker die Welt und die Wirtschaft. Viele litten aber auch unter Karies, für die es bis dahin offenbar noch kein Mittel gab. Weiterhin zeigt der Autor multiperspektivische Zugänge zum großen Thema der türkischen Eroberungskriege. Er zeigt wie brutal die Türken agierten, aber auch wie gnadenlos die Europäer waren. Wie die Spaltung der Kirche zu unnötigen Streiteren führte, aber auch die Türken oft zwischen ihrer Religion und der Verletzung aller Regeln standen. Wie Europa langsam aufwachte und in Richtung Moderne schaute, während die Türken längst in ihren eroberten Regionen Religionsfreiheit duldeten.

Ich liebe das Buch und warte nun sehnsüchtig auf den nächsten Teil, der hoffentlich noch in diesem Jahr erscheint. Denn ich will unbedingt wissen, wie es weitergeht, nun da Luke mitten in der Steppe ist und sich auf den Weg zum brutalen Herrscher Timerlan in Persien macht …

© janavar

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