5 reasons for traveling alone

Nachdem mich mehrere von euch hier auf dem Blog und bei Instagram gefragt haben, möchte ich euch von meinem Reisen allein berichten. Die von euch, die mir schon länger folgen, wissen, dass ich sehr oft allein verreise. Ich gehe übrigens auch gerne alleine ins Kino. Das ist alles unabhängig von Beziehungen. Ich verbringe einfach gerne Zeit mit mir alleine und verzichte ungern auf Ferien, nur weil mein Partner gerade keinen Urlaub hat oder ich gerade Single bin. Was also ist so toll am Alleineverreisen?

1. Alles läuft nach meinen Wünschen

Ich mache nur das, was ich will. Kompromisse sind wichtig, aber wenigstens einmal im Jahr absolut egoistisch zu sein macht auch Spaß. Ich schlafe so lange wie ich will; ich besuche nur die Museen, die ich will; ich sitze stundenlang im Café und bin nie unterzuckert. Es gibt Tage, da mache ich nicht viel mehr als aufzustehen, Kaffee zu trinken und die Leute um mich herum zu beobachten.

2. Es macht den Kopf frei

Gerade in meinen zwei Wochen Winterferien verreise ich gerne alleine, weil ich davor recht gestresst bin und erst einmal herunterkommen muss. In den ersten paar Urlaubstagen führe ich viele Selbstgespräche in meinem Kopf und verarbeite allmählich einiges, was sich in den letzten Monaten aufgestaut hat. In der Zeit laufe ich auch besonders viel draußen herum, für mich ist das ein bisschen wie Meditation. Am Ende dieser ersten Tage ist mein Kopf frei für Neues und ich viel entspannter. Wenn ich doch mal meine Gedanken mit einer Freundin besprechen will, gibt es ja zum Glück Whatsapp und Skype.

3. Ich lasse mich mehr auf Fremdes ein

Das ist sicherlich abhängig von der Persönlichkeit, aber ich bin viel offener für neue Dinge, wenn ich alleine unterwegs bin. Ich führe dann auch eher Gespräche mit fremden Leuten oder versuche etwas, was ich vorher nie getan oder gegessen habe. Vielleicht fällt mir das leichter, wenn niemand dabei ist, den ich kenne. Ich erinnere mich da z.B. an meinen Tauchkurs in Bodrum, bei dem der Tauchlehrer treffend feststellte: “Du kannst nicht gut schwimmen und hast Probleme mit den Ohren, aber du bist die Motivierteste hier.”

4. Ich lerne mich selbst besser kennen

Wenn ich auf mich alleine gestellt bin, merke ich viel mehr, wie ich wirklich bin und wie oft ich mich im Alltag anpasse, z.B. an andere Leute. Ich erkenne, dass ich eigentlich gar kein mexikanisches Essen mag und gehe daher lieber zum Chinesen. Oder ich trage hier im Moment die Sachen, die ich wirklich liebe und mit denen ich am liebsten immer herumlaufen würde, und nicht zwangsweise mindestens knielange Röcke, weil sonst wieder irgendein Idiot auf den Straße Istanbuls meint mich für ein leichtes Mädchen halten zu können. Übrigens lächele ich im Urlaub auch viel mehr und merke, dass ich gar nicht so mürrisch bin, wie ich es manchmal von mir selbst denke.

5. Es wird nie langweilig

Warum auch? Ich öde mich doch nicht selbst an. Ganz im Gegenteil: dadurch dass ich nur das mache, was ich will, habe ich eine Menge Spaß mit mir selbst. Es  gibt so vieles, was ich sehr gut alleine tun kann: Vorgestern bin ich erst am Central Park entlang zum Guggenheim-Museum spaziert, habe mir dann die aktuellen Ausstellungen angesehen, habe später in einigen Läden gestöbert, dann eine Riesenportion Sushi gegessen und war am Abend im Musical “Der König der Löwen”. Im Urlaub finde ich eher, dass ich trotzdem nie alles schaffe, was ich gerne machen würde. Aber das macht nichts, denn es wird natürlich einen nächsten Urlaub geben.

Nun noch das große ABER: Natürlich kann ein Urlaub zu zweit auch sehr schön sein. Und spätestens bei meinem überlasteten und daher stark schmerzenden Knie letzte Woche hätte ich gerne jemanden gehabt, der mir ein bisschen Aufmerksamkeit und Mitleid schenkt und am besten gleich zur Apotheke läuft.

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Since some of you asked me here and on Instagram about traveling alone, I want to tell you of my experience. Those of you who’ve read my blog for some time know that I’m traveling alone a lot. I also like to go alone to the movies. This doesn’t depend on any relationship, I just like to spend time with myself. Besides, I don’t want to stay at home just because my partner doesn’t have any holidays too or because I’m single. So why do I love traveling alone so much?

1. Everything goes according to my plan

I only do what I want to. It is important to compromise, but at least once a year it’s also great fun to act totally selfish. I sleep as long as I want to; I only visit the museums I want to; I can sit in a café for hours and become never hypoglycemic. Some days I don’t do much except for getting up, drinking coffee and watching the people around me.

2. It clears my mind

I especially like traveling alone in my two weeks of winter holidays because just before them I’m quite stressed and need to calm down. During the first few days I talk to myself in my head a lot and come to terms with things that happened recently. Then I also walk around outside very often, it’s like meditation for me. At the end of those days my mind is rather clear, and I’m relaxed. And if I really feel like talking to my friends, I can always use Whatsapp and Skype.

3. I try new things more often

I guess this really depends on one’s character, but I’m more open to new things when I’m alone. I then rather talk to strangers or try something I’ve never done or eaten before. Maybe it’s easier for me because there is nobody there who knows me. e.g. I remember when I started a scuba diving course in Bodrum and my teacher said: “You’re bad at swimming, you’ve got problems with your ears, but you’re the most eager one here.”

4. I get to know myself better

When I’m all alone, I realize what I really am like and how often I adjust in my everyday life. I notice that I actually don’t like Mexican food and therefore go to a Chinese restaurant. Or I wear the clothes I really love and which I’d love to wear all the time – unlike those at least knee-length skirts I have to wear in Istanbul  because otherwise some random idiot would come up and act like I’m a loose girl. Besides, I also noticed that I’m smiling much more during holidays. So I’m not as moody as I sometimes believe.

5. It never gets boring

And why should it? I never bore myself to death. The opposite is true: because I only do what I want to do, I have great fun with myself. There are so many things you can do on your own: The day before yesterday I walked along Central Park to the Guggenheim Museum, visited the exhibitions, browsed some shops later on, ate a huge portion of sushi, and in the evening went to the Broadway musical “The Lion King”. During holidays I rather get the feeling that I don’t have enough time for all the things I planned to do. But that doesn’t matter because there’s always a next trip coming up.

There’s only one reason against this all: Of course going on holidays together with someone else can be great. And I really would have liked that someone last week when my knee hurt horribly, somebody to pay me attention, pity me and to run to the next pharmacy at once.

© Janavar

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11 thoughts on “5 reasons for traveling alone”

  1. Im Mai geht es für mich alleine nach New York – meine erste Reise alleine und ich bin mal sehr gespannt, wie das läuft. Hoffentlich so gut wie bei dir (ohne schmerzendes Knie).

  2. Hallo Jana!
    Toller Text den du da geschrieben hast. Ich hatte mich wirklich schon gefragt warum du so oft alleine unterwegs bist. Und wenn ich deine Gründe jetzt so lese, ist es durchaus verständlich 🙂
    Ich war letztens ja in Berlin bei der Fashion Week und bin dann einen Tag lang allein durch Berlin getigert. Und das war so schön… Genau wie du sagst, man guckt sich nur die Sachen an die man wirklich selber sehen will und muss keine Kompromisse machen. Ich hab dann erstmal 2 Stunden lang im 10. Stock im Café gesessen, über Berlin geschaut und Leute beobachtet 🙂 Ich gehe auch am liebsten alleine shoppen oder setz mich halt mit ‘nem Buch ins Café. Alleine für länger verreisen könnte ich allerdings nicht. Nicht weil ich es mir nicht zutrauen würde – bin mit 16 auch für ein Jahr nach Amerika geflogen – aber einfach weil ich all die schönen Sachen die ich sehen würde gerne mit einem anderen Menschen teilen möchte 🙂 Gerade wenn es über einen längeren Zeitraum geht. Aber ich finde es super, wenn es für dich der Weg ist um runterzukommen und zu entspannen. Nicht jeder weiß wie das für einen selber am besten funktioniert 🙂
    Hab noch eine schöne Zeit!
    Liebe Grüße, Lisa 🙂

  3. Schöne Denkanstöße – ich bin auch gern allein unterwegs, aber im Urlaub hätte ich Sorge, dass ich schöne Erlebnisse teilen / besprechen wollen würde.
    Das Kleid ist übrigens wunderschön, kann man das noch irgendwo bekommen?

  4. Hey =)

    Ein schöner ehrlicher Text. Alleine in den Urlaub bin ich noch nie geflogen/gefahren. Allerdings alleine nach Frankreich und Canada um dort mehrere Monate zu leben. Aber das ist irgendwie etwas anderes.
    Ich hätte allerdings kein Problem damit alleine zu fahren, wenn ich niemanden finden würde. Aber zum Glück habe ich einen Freund bei dem ich auch zu Ruhe kommen kann und über Dinge nachdenken kann, wenn er dabei ist =) Von daher hatte ich dahingehend noch nicht den Wunsch.

    Aufjedenfall ein sehr schöner Post =)

    Liebe Grüße,

    Sylvana

    sylvana graeser blog

  5. Ich finde besonders den dritten Punkt wichtig. Man ist offener für Neues, weil man sich nicht so sehr auf den Mitreisenden/ die Mitreisende konzentriert, sondern die Augen einfach offener hält.

  6. Sehr schöner Post, sehr viel Input!
    Mein erster Urlaub allein (2013, Australien) hat mich damals wahnsinnig viel Überwindung gekostet und gleich auf mehreren Ebenen – 1. allein verreisen, 2. unbekanntes Land, 3. Flugangst, 4. Menschen zu treffen / kennenzulernen… Aber ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Ebenfalls auf mehreren Ebenen. Ich bin sehr viel sicherer geworden, trau mir mehr zu und bin alles in allem ein bisschen mutiger geworden. Selbst wenn mich – wie in letzter Zeit häufiger – mal Zweifel oder “Ängste” plagen (hinsichtlich auswandern und ob ich das alles so schaffen werde und und und), bin ich mittlerweile doch so weit, sie beiseite schieben zu können und sie im besten Fall sogar zu überwinden. Schade, dass ich erst 30+ werden musste, um das zu schaffen, aber besser spät, als nie 🙂 LG nach Boston, Julia

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